Gut besucht ist der Neujahrsempfang in Mönchweiler, bei dem Bürgermeister Rudolph Fluck einen Jahresausblick auf 2020 gibt. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neujahrsempfang in Mönchweiler / Zahlreiche Bau-Projekte und Erschließungsmaßnahmen

Bürgermeister Rudolf Fluck konnte beim Neujahrsempfang der Gemeinde Mönchweiler zahlreiche Gäste begrüßen – allen voran Landrat Sven Hinterseh.

 

Mönchweiler. "Der Wind des Landes und des Kreises bläst uns Gemeinden wieder schärfer ins Gesicht – aber seien Sie versichert, dass die Gemeinden alles tun werden, um die Segel richtig zu setzen und das kommunale Schiff weiterhin im Wind zu halten", richtete Fluck seine Worte an den Landrat.

Für das Haushaltsjahr 2020 werden im Ergebnishaushalt für die laufenden Vorgänge rund 7 600 000 Millionen Euro festgesetzt. Im Finanzhaushalt 4 800 000 Millionen Euro, was die geplante Höhe der Investitionen wiederspiegelt. Somit komme man für beide Teilbereiche auf ein Volumen von 12 400 000 Millionen Euro die durch die Verwaltung zu bewältigen und umzusetzen wären. Vor allem die Auswirkungen langfristiger Entscheidungen müsse stärker gewichtet und sehr ernst genommen werden. Einbrüche bei Steuereinnahmen, geringere Zuweisungen und eventuell höhere Umlagen und weitere Belastungen durch die Abschreibung neuer Investitionen und deren Folgekosten im Betrieb könnten den recht geringen Spielraum schnell aufzehren. Nach dem aktuellen Investitionsprogramm beabsichtigt die Gemeinde in den Jahren 2020 – 2023 Investitionen in Höhe von rund 13,5 Millionen Euro.

Keine Kreditaufnahme

Dies soll über Liquidität, Zuschüsse und Grundstückserlöse gestemmt werden. Eine Kreditaufnahme ist hierbei nicht vorgesehen. Ein "wirtschaftliches Denken", so Fluck, sei unabdingbar. Mit beträchtlichen Investitionen zur Erweiterung von Gewerbeflächen, einer wohnbaulichen Entwicklung und einer erträglichen Anpassung von Beiträgen, Gebühren und Steuern sehe man sich jedoch recht gut aufgestellt.

Neues Bürgerzentrum

Fluck gab einen Einblick in laufende und künftige Projekte: Das Bürgerzentrum befindet sich im Bau – bis März sollen die Rohbaumaßnahmen abgeschlossen sein, im September sollen sich die Räumlichkeiten bereits mit Leben füllen. Der Kostenpunkt betrage 1,6 Millionen bei einer Landesförderung von rund 700 000 Euro. Für die Sanierung des Rathauses laufe die Ausschreibung – eine Vergabe ist für das erste Quartal 2020 vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich hier auf rund 1,3 Millionen Euro bei rund 650 000 Förderung aus dem Landessanierungsprogramm.

Schule und Bauplätze

Für die Sanierung und Erweiterung der Gemeinschaftsschule konnte ein entsprechendes Flächenlayout erstellt werden. Hier gelte es nun die Einschätzung des Denkmalschutzes abzuwarten um in die planerische Umsetzung zu gehen. Des Weiteren werde mit dem Schulmedienkonzept und Medienentwicklungsplan der Digitalpakt des Landes für die kommenden drei Jahre an der Gemeinschaftsschule umgesetzt. Hier sind für dieses Jahr Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro vorgesehen.

Gut läuft die Vermarktung des Wohnbaugebiets Goethestraße: "Wir hätten die acht Bauplätze mehrfach verkaufen können". In der Planung ist man auch für die Erweiterung der Wohnbebauung "Kälberweid". Hierbei soll die Nutzung erneuerbarer Energie mit einer zentralen Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet angegangen werden. Durch den hohen Bedarf an Gewerbeflächen ist im Gewerbegebiet Egert die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans notwendig. Dieser dient im Wesentlichen einer effizienten und flächensparenden Nutzung durch Nachverdichtung. Rund 18 Hektar können überplant werden.

Erschließungsmaßnahmen

Rund 200 000 Euro Kosten für Erschließungsmaßnahmen sind dafür 2020 vorgesehen. Erweiterung des Einzelhandels – hier steht ein Investor schon in den Startlöchern – die Sanierung des Regenrückhaltebeckens, das haushaltstechnisch mit 600 000 Euro erst in diesem Jahr zu Buche schlägt, der Ausbau des Glasfasernetzes mit rund 450 000 Euro – die Liste ist lang. Die Digitalisierung werde noch mehr an Fahrt aufnehmen und man müsse gerade im Bereich der Schule und der öffentlichen Verwaltung in den kommenden Jahren dafür gerüstet sein.

Im Fokus, so Fluck, müsse angesichts täglicher Meldungen, auch der Umgang mit Natur und Umwelt, die Steuerung des Ressourcenverbrauchs und die Möglichkeiten alternativer Energieerzeugung stehen. „Nach meiner festen Überzeugung ist der Klimawandel eine Menschheitsherausforderung."

Ein weiteres Thema, das dem Rathauschef am Herzen liegt: Alle in der Gemeinde lebenden Menschen sollen von einer hohen sozialen Teilhabe und einer guten Lebensqualität profitieren. 28 ehrenamtliche Helfer wurden für verschiedene Angebote geschult und haben ihre Arbeit aufgenommen. Egal ob das in Dienst gestellte "Möbil" für begleitete Einkaufsfahrten oder Ausflüge, das ehrenamtlich geführte Begegnungscafé "Zeitlos" oder andere Angebote – die Ideen der Generationenhilfe werden sehr gut angenommen. Die Ziele für eine sozialraumorientierten Versorgung soll in einem interkommunalen Netzwerk gebündelt werden.

Appell an Gemeinschaft

Fluck gab den Gästen mit auf den Weg: "Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass unsere Gemeinschaft mit all ihren Problemen in unserer Gemeinde noch so gut funktioniert. Wir spüren einen Zusammenhalt". Das Land brauche Kraft aus der Mitte der Gesellschaft.

"Dafür tragen unsere Bürger, Vereine Kirchen und Organisationen, Unternehmen vor Ort und ihre Vertreter im Gemeinderat Verantwortung."