Simulationsprobe beim Musikverein – Ende Juni gehen die Proben wieder los.Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Musikverein: Vorbereitung für Wiederaufnahme der Proben

Mönchweiler. Die Probe zur Probe: Beim Musikverein Mönchweiler (MVM) hat das Warten ein Ende. Am Dienstag waren jedoch statt Taktstock Zollstock und Stühlerücken angesagt.

Rolf Förnbacher, Vorsitzender des MVM, hatte seine Musiker zum "Probesitzen" in die Alemannenhalle eingeladen – und die meisten waren dem Aufruf gefolgt. Mit einem ausgeklügelten Sitzplan und aufwendigen Hygienemaßnahmen soll nun ab 30. Juni der Probebetrieb beim Musikverein wieder starten. Ein Ziel – das nämlich muss der Verein haben, will er laut Coronaverordnung wieder die Probenarbeit aufnehmen – wurde formuliert: Geprobt wird für das Weihnachtskonzert, das traditionell am vierten Advent stattfindet – wenn alles gut geht, auch im Coronajahr 2020. Ob es nun ein reines Stuhlkonzert gibt oder ob die Corona-Lockerungen mehr hergeben – das wird sich im Laufe des Jahres noch zeigen.

Fest steht, dass die Musiker sich freuen, dass sie endlich wieder loslegen können. Von Stuhlmitte zu Stuhlmitte müssen zwischen den Musikern zwei Meter Abstand bleiben – die Bühne der Alemannenhalle gibt somit Platz für 26 Musiker her. Gut, wenn es unter den Musikern auch Familien gibt, die in einem Haushalt zusammenleben und dann noch im gleichen Register musizieren – die dürfen nämlich enger zusammen rücken.

Am Dienstag wurde deshalb fleißig ausgemessen, diskutiert und Stühle verschoben. In einer Vorstandssitzung hatten sich die Verantwortlichen zuvor darauf geeinigt, dass man die Coronaverordnung, die der Bund Deutscher Blasmusikverbände an seine Musikvereine weitergegeben hatte, umsetzen möchte, um wieder gemeinsam musizieren zu können. "Gut, dass wir die Bühne der Alemannenhalle als Probefläche nutzen können – hier stimmt die Größe und die Raumhöhe", zeigt sich Förnbacher zuversichtlich. Auch die Möglichkeit zur ständigen Durchlüftung des Raumes ist dort gegeben, ein "Einbahnverkehr" beim Zu- und Abgang zum Probebereich ist ebenfalls möglich.

Förnbacher erklärte, dass man auch den Ablauf der Probe den Umständen anpassen möchte. "Wir werden in Intervallen proben und mehrere kleine Pausen einschieben." Außerdem könnte man sich gut vorstellen, bei gutem Wetter auch mal eine Probe auf nicht-öffentlichen Freiflächen zu absolvieren. Bei Proben der einzelnen Register gibt es voraussichtlich keine Probleme – bei Gesamtproben setzt man seitens des Musikvereins auf Abstand und Disziplin.

Beim Betreten des Raumes ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes obligatorisch, Desinfektionslösungen für Hände und Flächen sind ausreichend vorhanden.

"Bitte haltet die Hygienevorschriften ein, damit ein gemeinsames Musizieren möglich ist", appellierte Förnbacher an seine Musiker. Das im bisherigen Spielbetrieb übliche Verfahren, Kondenswasser aus den Blasinstrumenten auf den Boden tropfen zu lassen oder auszukippen, muss vermieden werden, da diese Flüssigkeiten potenziell infektiös sein können. Statt dessen sind Einwegtücher zu verwenden, die nach der Probe sofort entsorgt werden müssen. Die aufwendigen Hygienemaßnahmen nimmt man beim Musikverein in Kauf – wichtig ist allen, dass man endlich wieder zusammen musizieren kann.

Beim Musikverein hat die Coronakrise auch zu finanziellen Ausfällen geführt, konnte doch kein Fest durchgeführt werden. Auch das Weinfest, traditionell im Oktober stattfindend, steht auf sehr wackligen Füßen – der MVM plant von Woche zu Woche, keiner weiß, was bis Oktober noch möglich ist. Auf jeden Fall möchte man die wegen Corona ausgefallene Jahreshauptversammlung noch in diesem Jahr nachholen.