Gemeinderat: "Digitales Schwarzes Brett" soll schnell gekauft werden / Räte wollen mehr Anbieter

Warum möchte die Schule, die ein umfangreiches Medienkonzept erarbeitet hat, nun im "Vorgriff" Digitale Schwarze Bretter anschaffen? Für Gemeinderat Pascal Polaczek ist dieses Vorpreschen der Schulleitung unverständlich.

Mönchweiler. Immerhin rund 9600 Euro soll der Wunsch nach Organisationshilfe im Schulalltag kosten. Nach der Meinung einiger Gemeinderäte zu viel Geld. Im Übrigen, so Polaczek, müsste diese Anschaffung, sollte sich noch in diesem Jahr erfolgen, als außerplanmäßige Ausgabe genehmigt werden. "Damit tun wir uns schwer", erklärte der Gemeinderat.

Für die Schulleitung waren Susanne Meßmer und Lothar Reiner zur Sitzung gekommen, hatten nach Unterrichtstag und Elternabend den Weg ins Rathaus gefunden – und wären, trotz Einhaltung der vom Rathaus gefassten Uhrzeit, fast zu spät gekommen.

Bürgermeister Fluck hatte den Punkt eigentlich schon von der Tagesordnung genommen, und nach Erscheinen der Schulleitung in Abstimmung mit dem Gemeinderat wieder zugelassen. Für die Schule, so erklärten Meßmer und Reiner, sei dieses Digitale Schwarze Brett mit seiner Vernetzung mit Schülern, Eltern und Mitarbeitern nicht nur eine enorme organisatorische Erleichterung im täglichen Arbeiten, sondern auch ein griffiges Sicherheitskonzept. Informationen könnten schnell transportiert, Schüler über Änderungen sogar zu Hause frühzeitig erreicht werden. "Ausfall von Stunden, Verschiebung von Terminen, wären kein Problem mehr".

Auch in Notfallsituationen wäre ein solches DSB (Digitales Schwarzes Brett) von großem Nutzen. Dass von der Schulleitung mit der Firma Renzmedia nur ein Anbieter angefragt wurde, stieß beim Gemeinderat auf wenig Verständnis. Warum dieses System in diesem Umfang sein müsse und ob es nicht für die Hardware kostengünstigere Alternativen gäbe, wollten die Gemeinderäte abgeklärt haben. An der Software, die genau auf die Bedürfnisse von Schulen ausgerichtet ist, gibt es wohl nichts zu rütteln.

Und dass diese sehr speziellen Softwarepakete nicht günstig zu haben sind, ist unstrittig. Das Angebot von Renzmedia liege vor allem deshalb vor, weil diese Firma das komplette Medienkonzept für die Gemeinschaftsschule entwickelt hat, erklärten Meßmer und Reiner. Dieses Medienkonzept liege der Gemeinde nächstes Jahr vor.

Das DSB hätte man gerne schnellstmöglich, weil es hier nicht um Lehrinhalte gehe, sondern um eine große Hilfe bei der organisatorischen Arbeit an der Schule. "Bei Schulen unserer Größe geht es einfach nicht mehr, in Papierform und über das Telefon, zu informieren", weiß Reiner aus Erfahrung.

Gemeinderat Thomas Müller plädierte für einen Kompromiss: "Lassen sie uns doch das DSB in den Haushalt 2019 aufnehmen, um dann 2019 die Mittel frühzeitig abrufen zu können." Wobei Müller betonte, dass "diese 9600 Euro an außerplanmäßigen Ausgaben die Gemeinde Mönchweiler nicht umbringen würden". Die Schulleitung ging mit "Hausaufgaben" aus der Sitzung. Man wird sich um Alternativangebote kümmern.