Politik: Abgeordneter Thorsten Frei zu Besuch / Thomas Viebrans empfängt Gast mit kritischen Worten
In einem persönlichen Vier-Augen-Gespräch mit Bürgermeister Rudolf Fluck im Rathaus hatte der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei Gelegenheit, sich über die drängendsten Themen der Gemeinde zu informieren.
Mönchweiler. Dabei ging es unter anderem um den Lärmschutz in der von der B 33 und L 181 eingeschnürten Gemeinde und um weitere aktuelle Aufgabenstellungen.
Danach setzte Frei seine Informationsrunde gemeinsam mit Fluck und den beiden Bürgermeisterstellvertretern Peter Kaiser und Wolfgang Eich mit einem Besuch der Gemeinschaftsschule fort. Dort hatte man sich für Frei Zeit genommen, um ihm eine Gemeinschaftsschule vorzustellen. Konrektor Lothar Reiner zeigte auf, dass die Akzeptanz einer Schule, die mit guter pädagogischer und räumlicher Ausstattung punkten kann, sehr hoch ist. Während man mit Pädagogen sehr gut aufgestellt ist, soll die bauliche Erweiterung der GMS dafür sorgen, dass auch die Ausstattung und das Lernumfeld verbessert wird. Rund 340 Schüler werden hier unterrichtet, 120 von ihnen in der zweizügigen Grundschule. Auch die Sekundarstufe ist durchgängig – von der Fünften bis zur Zehnten – zweizügig. 42 Lehrkräfte ziehen hier an einem Strang – darunter auch sechs Gymnasiallehrer. Schulsozialarbeiter, Jugendbegleiter, Erzieher und pädagogische Assistentin sorgen für eine optimale Unterstützung der Kinder und Jugendlichen. "Wir haben die Bestätigung, dass wir zu den besten Schulen Baden Württembergs gehören", erklärte Reiner. In Sachen Digitalisierung sei die Schule gut in die Planung gestartet – jetzt müsse nur noch umgesetzt werden. Thorsten Frei zeigte sich beeindruckt und stellte sich am Ende den Fragen der anwesenden "Schulreporter".
Nächster Halt: Die Firma VMR. Geschäftsführer Thomas Viebrans empfing die Gäste mit kritischen Worten. VMR hat in den vergangenen Monaten viel Geld in den Ausbau ihrer Produktionsflächen investiert und blickt mit Sorge auf die wirtschaftliche Entwicklung. "Wenn die Schlüsseltechnologie schwächelt, ziehen die anderen nach". Thorsten Frei: "Vielleicht war für uns der Aufschwung der letzten zehn Jahre selbstverständlich." Für Viebrans stellt sich das vergangene Jahrzehnt jedoch anders dar: "Damals kamen die Betriebe aus einem unterirdischen Tief – manche haben Jahre gebraucht, um sich davon zu erholen und jetzt kommt die nächste Delle." Viebrans als Prototypen-Hersteller spürt die Negativbewegungen am Markt besonders schnell. "Einen richtigen Schlag gab es durch die neuen EU-Verordnungen im Bereich Medizintechnik." Frei kennt das Problem aus Gesprächen. "Vor allem die kleinen Produzenten geraten durch die enorm hohen Zertifizierungsvorschriften massiv unter Druck." Zwar bringe die Europäische Zusammenarbeit in Summe sicherlich mehr Positives als Negatives – es gebe aber durchaus Ebenen, wo es problematisch werde.
Für Viebrans ist klar, dass viele Probleme hausgemacht sind. "Der weltweit beste Dieselmotor wird in Baden-Württemberg hergestellt – hier hat man ein hervorragendes Produkt, dessen technologischen Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind, selbst zerstört." Ob die viel gepriesene E-Mobilität tatsächlich der Weisheit letzter Schluss ist, bezweifelt er stark.