Der DRK Ortsverein Mönchweiler übernimmt die Erstversorgung der Opfer. Fotos: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Jahresabschlussprobe am Kinderhaus / Im Erstfall wird sofort Unterstützung angefordert

Für jeden Feuerwehrkommandanten ein Horrorszenario: Ein Brand in einem öffentlichen Gebäude, in dem sich zahlreiche Kinder befinden.

Mönchweiler. Genau dieses Szenario nahm sich die Feuerwehr Mönchweiler in ihrer Jahresabschlussprobe am Samstag vor.

Am späten Nachmittag geht die Meldung bei der Feuerwehr ein: Im Kinderhaus brennt es, es befinden sich noch Menschen im Gebäude. Die Feuerwehr rückt mit zwei Löschfahrzeugen und dem Mannschaftstransportwagen an. Einsatzleiter Markus Schmid sondiert das Gelände und entdeckt im Obergeschoss auf dem Balkon Tobias Kammerer vom Leitungsteam des Kinderhauses. Alle Vorbereitungen zum Löschangriff laufen, inzwischen ist klar, dass sich – ebenfalls im Obergeschoss noch mehrere Kinder und eine weitere erwachsene Person befinden. Zu diesen eingeschlossenen Personen verschafft sich die Wehr mit Atemschutzträgern Zugang. Erschwert wird der Einsatz durch völlig verqualmte Räume und schlechte Sicht. Die Wehr kann nicht mit Überdruckbelüftung arbeiten. Denn dann werden die eingeschlossenen Personen noch mehr dem nach oben steigenden Rauch ausgesetzt.

Am Ende geht alles gut: Kammerer wird über eine Leiter über den Balkon gerettet, die sieben Kinder und zwei Erwachsenen nach ihrer Bergung an die Bereitschaft des örtlichen DRK übergeben, das ebenfalls vor Ort ist. Hier erfolgt die Erstbehandlung. Sollte sich der Verdacht einer Rauchvergiftung bestätigen, werden die Opfer im Klinikum weiterbehandelt.

Bereitschaftsführerin Sandra Banschbach und Kommandant Gerd Wimmer erklären den Zuschauern, was während der Übung alles passiert. Für Gerd Wimmer ist so eine Übung eminent wichtig. "Wir kennen die Gebäude noch nicht gut, müssen uns erst zurecht finden." Und das ist wichtig, sollte es zum Ernstfall kommen. Die Übung brachte wichtige Erkenntnisse für die Zukunft. "Wir werden einiges anders machen, auch wenn ich mit dem Ablauf der Übung zufrieden bin." Klar ist, dass bei einem Brand in solch einem Gebäude im Ernstfall von Anfang an eine Nachalarmierung erfolgen würde. Kommandant Wimmer: "Wenn möglicherweise im Kinderhaus oder in der Schule so viele Menschen betroffen wären, würden wir nicht lange überlegen, sondern gleich Unterstützung anfordern."

Insgesamt waren von der Feuerwehr 20 und vom DRK acht Helfer im Einsatz. Zahlreiche Bürger verfolgten interessiert die Übung. Mit Wolfgang Eich war allerdings nur ein Gemeinderat vor Ort, um die Arbeit der örtlichen Hilfsorganisationen zu verfolgen.