Die Glocken der Antoniuskirche in Mönchweiler sind zum Stein des Anstoßes geworden – weil sie nachts nicht mehr läuten. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Antoniuskirche: Dennis Mattutat fühlt sich von Bürgermeister Rudolf Fluck zu Unrecht angegriffen

Einen unschönen Zungenschlag bekam das Thema "Glockengeläut der Antoniuskirche" in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Dennis Mattutat, Gegner einer Aussetzung des nächtlichen Geläutes, soll Absprachen mit Bürgermeister Rudolf Fluck nicht eingehalten haben.

Mönchweiler. "Das ist gelogen", konterte dieser, der, so sagt er, die Unterlagen für den Antrag auf ein Bürgerbegehren zum Thema zwar im Rathaus abgegeben, diesen aber bisher nicht gestellt habe. Damit sah sich Mattutat zu Unrecht Flucks Vorwurf ausgesetzt, er habe sich nicht an die Absprache gehalten, in dieser Sache zunächst keine weiteren Aktivitäten anzustrengen.

In seiner Sitzung am 25. Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, die Glocken der Antoniuskirche zwischen 22.01 und 5.59 Uhr schweigen zu lassen, da sich Anwohner im direkten Umfeld der Kirche in ihrer Nachtruhe gestört fühlten. Man stützte sich dabei auf medizinische Erkenntnisse, wonach sich nachhaltig gestörter Schlaf negativ auf die Gesundheit auswirke. Zudem gehe man in 80 Prozent der Gemeinden im Land ebenso vor. Das will Dennis Mattutat so nicht hinnehmen. Er sammelte Unterschriften, ausschließlich von Anwohnern der Hindenburgstraße, wie er sagt, die sich nicht einer sakralen Tradition beraubt sehen wollen. 80 waren es in einer ersten Tranche, inzwischen soll die Liste auf rund 200 Namen angewachsen sein.

Das fortdauernde Ausliegen dieser Liste wurde in der Sitzung zum Stein des Anstoßes, weil als Aktivität bezeichnet, die zu unterlassen Mattutat eigentlich zugesagt habe. Das von Mattutat angedachte Bürgerbegehren unterstütze man natürlich, er hoffe aber, allen Beteiligten sei klar, dass ein solches Verfahren "so viel Kosten verursacht wie eine Bürgermeisterwahl", so Fluck.

"Ich fühle mich zu Unrecht angegriffen", konterte Dennis Mattutat. Die Leute hätten nach der Liste gefragt, außerdem sei er im Rathaus vorstellig gewesen, um zu erfahren, ob und wie man ein Bürgerbegehren vermeiden könne. Eine Antwort habe er nicht erhalten und habe dann auf die nächste Gemeinderatssitzung gehofft.

Die Räte blieben bei ihrer Entscheidung und rieten Mattutat und seinen Anhängern, die Aussetzung des Glockenschlages doch erst einmal für ein halbes Jahr "auszuhalten". Dann würde man das Thema noch einmal in die Tagesordnung aufnehmen. Bürgermeister Fluck rechnete ihm vor, dass ein Bürgerbegehren innerhalb von drei Monaten nach Ratsbeschluss mit der Zustimmung von mindestens sieben Prozent der Wahlberechtigten einzureichen wäre – also bis zum 28. Oktober. "Das könnten Sie schaffen".