Der "Golden Rock" ist eine der wichtigsten Pilgerstätten der buddhistischen Burmesen. Foto: Ummenhofer Foto: Schwarzwälder Bote

Abenteuer: Einstiges religiöses Fest wird zur großen "Wasserschlacht" / Weitere Etappe der Ummenhofers

Mönchweiler. Nur noch kurz halten sich Ute und Klaus Ummenhofer auf ihrer großen Reise in Indien auf und erleben noch einmal das übliche Chaos auf den Straßen, aber auch die üppigen Teeplantagen von Assam und den Kaziranga-Nationalpark. Dort erspähen sie auch neben der Straße mehrere Nashörner.

Noch kurz über die Berge und Myanmar wird erreicht. Dort erwartet die zwei Weltenbummler tropische Wärme von fast 40 Grad im Schatten – und das "Wasserfest", das hier zum Abschluss des buddhistischen Jahres gefeiert wird. Einst ein rein religiöses Fest, wird es heutzutage als große "Wasserschlacht" auf allen Straßen gefeiert. Zahllose Wasserduschen aus Kübeln und Schläuchen ergießen sich über den "Brummi" und Klaus Ummenhofer bekommt eine Dusche durch die aufgerissene Fahrertür ab – zugegebener Maßen eine schöne Erfrischung bei der großen Hitze. Immer südwärts geht es weiter – in Monywa steht man ehrfürchtig vor einem riesigen stehenden Buddha mit einer Höhe von 116 Metern – gleich nebenan das liegende Pendant mit 90 Metern Länge. Naypyidaw, seit 2005 die Hauptstadt Myanmars ist nächstes Ziel der Reise. Eine riesige Retortenstadt von der rund achtfachen Größe Berlins, riesigen Boulevards – bei offiziell einer Million Einwohnern. Tatsächlich so vermuten Ummenhofers, sind es kaum mehr als 300 000. Alles ist hier gigantisch, auch die riesige Pagode, die von den beiden besichtigt wird. Rund 480 Kilometer südlich von Naypyidaw liegt die alte Hauptstadt Yangon (früher Rangun). Sie ist eine mit Leben erfüllte Großstadt mit viel Flair. Zeugnisse der kolonialen Vergangenheit und die wichtigsten Pilgerstätten der Buddhisten sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Herausragend ist die Pagode Shwedagon, die über vier den jeweiligen Himmelsrichtungen entsprechenden Eingangstreppen mit jeweils 300 Stufen erreicht werden kann. Nordwestlich von Yangon befindet sich eine der wichtigsten Pilgerstätten der buddhistischen Burmesen – der "Golden Rock". Er ist mit Abermillionen von Blattgoldplättchen bedeckt. Weiter östlich liegt mit dem Königreich Thailand das nächste Reiseland. Dort herrscht für die Reisenden Hotelzwang, der politischen Lage geschuldet. Und dort gilt auch wieder der Linksverkehr – allerdings auf guten, meist zweispurigen Straßen.

Die erste Etappe führt Richtung Norden nach Chiang Mai, einer touristisch geprägten Stadt mit einer hoch am Berg liegenden Buddha Tempelanlage. Auch der dortige Nachtmarkt ist ein Anziehungspunkt. Unweit des Ortes haben sich aus Myanmar geflohene Bergvölker niedergelassen – toleriert von der Thailändischen Regierung wird ihnen hier ein Weiterleben gemäß ihrer Traditionen garantiert. Hier finden sich auch die "Longneck-Frauen". Sie tragen von Kindheit an einen schweren Halsschmuck, der die Schultern deformiert und den Hals verlängert.

Derzeit wird es in Thailand den Wohnmobilfahrern nicht leicht gemacht. Obwohl Ummenhofers vor drei Monaten schon einmal – wegen 100 Kilometern Durchfahrtsstrecke – den thailändischen Führerschein erlangen mussten, steht diesmal wieder ein Reaktions- und Sehtest an. Doch man interessiert sich für die Reisegruppe aus Europa – der Minister für Tourismus besucht die Gruppe im Rahmen eines Galaempfangs. Eine Besichtigung wert sind die Reste der Stadt Sukhothai mit ihren fantastischen und sehr gut erhaltenen Tempelanlagen.

Vom Land in die große Stadt: Bangkok mit fast zehn Millionen Einwohnern begrüßt die Reisenden im WoMo-Konvoi spektakulär. Eine Polizeieskorte und abgesperrte Kreuzungen ermöglichen eine ungehinderte Zufahrt zum Hotel. "To much" empfinden Ummenhofers den Aufwand. Rund 1000 Wolkenkratzer, breite Straßen – einiges erinnert an die USA. Doch der Choa Phraya River mit seinen Schleifen, die Quartiere der Altstadt, der Königspalast, Chinatown und die abzweigenden Khlongs zeigen die wahre Seite Bangkoks. Eine Bootsfahrt auf dem Fluss durch die Khlongs ist ein absolutes Muss. Die engen Altstadtgassen erkundet man am besten zu Fuß, so erhält man bleibende Eindrücke einer fremden Welt.

An der Ostküste erreichen Ummenhofers Chumphon. Von einem Viewpoint nahe des Mo Ko Chumphon Nationalparks bietet sich ein fantastischer Blick über die Küste. Der Ratchaprapha Stausee im Khao Sok Nationalpark bildet in einer unvergleichlichen Landschaft einen absoluten Höhepunkt der bisherigen Reise – und die beiden haben wahrlich schon viel gesehen. Allerdings herrscht hier am smaragdgrünen See das feuchteste und heißeste Klima in ganz Thailand.

Für ein paar Tage gönnen sich Ummenhofers ein paar ruhige Tage in Khao Lak an der Westküste, bevor das nächste Reiseland schon wartet: Malaysia.

Elf Monate unterwegs, 45 000 Kilometer, Abenteuer pur, fremde Kulturen und unglaubliche Landschaften erleben Ute und Klaus Ummenhofer aus Mönchweiler. Sie sind mit ihrem Wohnmobil auf großer Tour nach Australien und berichten regelmäßig von ihren Etappen.