Gemeinschaftsschule: Mit enormer Geschwindigkeit an der Digitalisierung gearbeitet / Infoabend findet Online statt

Lockdown, nur ganz beschränkter Präsenzunterricht, fehlende Kontakte zu potenziellen Neuschülern – die Gemeinschaftsschule in Mönchweiler sehnt sich nach Normalität.

Mönchweiler. Die wird es aber in absehbarer Zeit nicht geben, und so muss man sich innerhalb des engagierten Teams an der Schule mit den bestehenden Realitäten auseinandersetzen.

"Kopf in den Sand stecken" ist nicht – jetzt heißt es jede Menge pfiffige Ideen zu entwickeln. Konrektor Lothar Reiner und Schulleiterin Susanne Meßmer wissen: Wir können uns auf unsere Pädagogen und Mitarbeiter verlassen. "Manch einer wird sich fragen: Was machen eigentlich die Lehrer, die haben ja nichts zu tun", weiß Meßmer, um immer wieder auftauchende Informationsdefizite. Doch die Vorbereitung eines guten Fernunterrichts erfordere ein hohes Maß an Arbeit und Engagement. Im Online-Unterricht würden jeden Morgen drei Zeitstunden pädagogisch aufbereitet. "Das geht quer durch alle Fächer", erklärt Reiner. Eins sei sicher – egal wie perfekt das Home-Schooling funktioniere – die sozialen Kontakte fehlten. Mensch sein, sich in die Augen blicken, Dinge direkt ansprechen – zum zweiten Mal befindet man sich im Lockdown, der dieses Mal als noch stärker empfunden wird. Das gelte nicht nur für die Kinder – sondern auch für die Erwachsenen. "Und Fernunterricht kann niemals den Präsenzunterricht ersetzen", ist sich Lothar Reiner sicher. Ein Positives habe Corona dennoch erreicht: Mit enormer Geschwindigkeit sei an der Digitalisierung der Schulen gearbeitet und kurzfristig mit logistischer Schwerstarbeit die Infrastruktur geschaffen worden. "Das hätte ohne Corona deutlich länger gedauert", ist sich Reiner sicher.

Vor allem das gute Zusammenwirken von ortsansässigem Handwerker, der Gemeinde und auch den internen IT-Spezialisten sei aller Ehren wert. Deshalb wolle man sich auch bei allen, die hier so gut zusammengearbeitet haben, bedanken. Wohl dem, der gleich drei Pädagogen im Haus hat, die für den nötigen Durchblick sorgen. "Die Kollegen Stefan Broghammer, Sascha Mauch und Daniel Hornberger helfen uns da ganz enorm", ist Susanne Meßmer dankbar. Richtig zufrieden ist man auch mit der Wahl der Kommunikationsplattform MS Teams. Das funktioniere von Anfang an perfekt – ohne Ausfälle – von Klasse fünf bis Klasse zehn.

Dass die Gemeinschaftsschule schon seit April des vergangenen Jahres intensiv an der Digitalisierung und der Umsetzung aller Infos und Vorgaben des Ministeriums gearbeitet hat, zahle sich jetzt aus.

In die Vorgaben sind auch viele eigene Gedanken und Ideen eingeflossen. Die vorhandenen 48 Endgeräte für die Schüler sind rund zur Hälfte für den Fernunterricht ausgeliehen. "Die Geräte wurden noch kurz vor Weihnachten konfiguriert", erklärt Susanne Meßmer. Über Videos können mit den Schülern Unterrichtssequenzen geteilt werden, wöchentlich gibt es eine Sprechstunde mit den Pädagogen. "Uns ist auch klar: Je jünger die Kinder sind, um so schwerer fällt ihnen diese Art von Unterricht." 20 Grundschüler befinden sich im Moment in der Notbetreuung. "Wir bedanken uns auch bei den Eltern, die trotz angespannter Berufssituation und Homeoffice ihre Kinder mit Weitsicht zu Hause betreuen. Die Eltern ziehen mit großen Belastungen durchs Leben", weiß Meßmer.

Die Abschlussklassen gehen ab nächster Woche in den Präsenzunterricht. Dabei werden die Schüler jeweils in halben Klassen unterrichtet. "Wenn wir jetzt die andere Hälfte der Klasse gleichzeitig mit Hilfe von Beamer und Lautsprecher mit erreichen könnten, wäre uns sehr geholfen", erklärt Reiner. Deshalb hoffe man nun, dass das im Haushalt eingestellte Geld für die Anschaffung solcher Endgeräte jetzt zum Einsatz kommt. Außerdem fehlen immer noch die Endgeräte für die Lehrer – da hängt es wohl an der Verteilung der Gelder vom Land. Übrigens: Drei Schüler haben "Fernunterricht" in der Schule. Wegen fehlender Infrastruktur zuhause dürfen sie getrennt von einander Räume der Schule als "Arbeitsräume" nutzen. "Sie sind zwar hier im Haus, aber ansonsten ganz autark – ohne Kontakt untereinander."

Ein Problem hat die Gemeinschaftsschule noch, das nur ganz schwer gelöst werden kann: Wie kann die GMS Mönchweiler ihre Leistungen, Ideen und nachweislich erfolgreiches Arbeiten an künftige Schüler und deren Eltern vermitteln? "Wir können leider nicht auf Augenhöhe mit Eltern und Schülern beratend tätig werden – das ist schade." Schulleiterin Susanne Meßmer weiß, dass für die Gemeinschaftsschulen immer noch mehr Werbung Not tue und man sich immer wieder präsentieren müsse. In der Pandemie ist das schwer möglich, deshalb setzt man dieses Jahr auf einen Online-Infoabend, zu dem sich interessierte Eltern und Schüler anmelden können. Am 26. Januar soll dieser Abend stattfinden. Anmelden kann man sich per E-Mail an poststelle@04151300.schule.bwl.de oder per Telefon 07721/ 7 18 96 nähere Informationen einholen. Erreichbar ist die Telefonnummer in der Regel von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, am Freitag bis 12 Uhr. Außerdem will die Schule für Interessenten nach vorheriger Anmeldung einen persönlichen Rundgang auf dem Campus ermöglichen. "Ab 1. Februar, immer für eine Familie – unter Einhaltung der geltenden Corona-Regeln."