Beim geplanten Wohnbaugebiet Kälberwaid in Mönchweiler soll der Klimaschutz eine hohe Priorität haben. Grafik: Bresch Henne Mühlinghaus BHM Planungsgesellschaft Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnbaugebiet: "Kalte Nahwärme" in der Kälberwaid nimmt weiter Fahrt auf

Mönchweiler. Das Projekt "kalte Nahwärme" nimmt in Mönchweiler weiter Fahrt auf. Nachdem die Gemeinderäte am 15. Mai einen Grundsatzbeschluss fassten, wurde im Juni die Vergabe für eine Potenzial-Untersuchung beschlossen. Wenn der Gemeinderat am 30. Juli mitgeht, nachdem die Ergebnisse der Potenzial-Untersuchung vorliegen, könnte die Entscheidung für eine Machbarkeitsstudie inklusive der vorhersehbaren Kosten fallen.

Beim geplanten Wohnbaugebiet Kälberwaid liege eine zentrale Erdwärmenutzung nahe. Die geologischen Voraussetzungen seien nahezu perfekt, eine Bohrung in große Tiefen problemlos möglich. Sollte die Genehmigung zu einer Machbarkeitsstudie kommen, werden Probebohrungen Gewissheit bringen. Zwar, so Bürgermeister Rudolf Fluck, sei die Infrastruktur für die Nutzung der Kalten Nahwärme mit zusätzlichen Kosten verbunden, aber: "Das System wird aus Sicht der Gemeinde vom Bund mit hohen Fördermitteln unterstützt." Auch der Bauherr erhalte pro Wohneinheit finanzielle Anreize. Wer allerdings einen Bauplatz im geplanten Wohnbaugebiet Kälberwaid haben möchte, muss sich auch dem Nutzungszwang der "kalten Nahwärme" stellen. "Das wird dann im Kaufvertrag festgeschrieben."

Außerdem wird jeder Käufer verpflichtet, Photovoltaik zu nutzen und Flächenspeicherheizungen einzubauen. Energieüberschüsse sollen in einzelnen Speichermodulen oder über die Einspeisung in das Stromnetz genutzt werden. Aus der Sicht des Klimaschutzes hat die Technik einen sehr hohen Standard und spielt so für die künftige Klimapolitik der Gemeinde Mönchweiler eine große Rolle. "Die Fördertöpfe sind gut gefüllt und wir wollen davon profitieren", erklärt Bürgermeister Rudolf Fluck. Ganz wichtig: Planung und Ausführung sollte alles aus einer Hand erfolgen. Auch mit den Energieversorgern hat man seitens der Gemeinde bereits Kontakt aufgenommen. Alle, so Fluck, zeigen sich sehr interessiert.

Die Gemeinde mache sich selbst in dieser Planung sehr viel Druck, so viel, dass sogar die Fachleute überrascht sind: Im Herbst möchte man bereits ausschreiben, damit im Frühjahr 2021 mit der Erschließung begonnen werden kann. "Dann gibt es für alle Bewerber auf die Bauplätze klare Vorgaben." Der Klimaschutz habe in dem Wohnbaugebiet eine hohe Priorität. Auch der Versiegelung von Flächen, oder den "unsäglichen Steinwüsten im Vorgarten" möchte man den Kampf ansagen – denn Mönchweiler möchte sich klimafreundlich präsentieren.

In Summe umfasst das Wohnbaugebiet rund 100 mögliche Wohneinheiten in 30 Einzelhäusern und maximal vier Mehrfamilienhäusern.