Am 1. September gelang den Reisenden in 3,5 Stunden eine rekordverdächtige Überquerung der russischen Grenze. In der Nähe von Petschory wartet der erste Übernachtungsplatz, den das Navi allerdings nicht sofort findet. Was nicht so richtig mitspielt, ist das Wetter. Es ist regnerisch und kühl und ändert sich auch in den kommenden Tagen nicht.
Nach zwei Tagen Fahrt durch unendliche Birkenwälder präsentiert sich Russlands Hauptstadt Moskau nass und ungemütlich. Nach drei Tagen geht es weiter nach Süden in Richtung Astrachan an der Wolgamündung – endlich zeigt auch das Wetter Einsicht und belohnt die Reisenden mit schönstem Sonnenschein. In der Nähe von Tula schnuppern Ummenhofers schon mal "Weihnachtsluft" – am Straßenrand werden die in der Gegend typischen "Riesenlebkuchen" verkauft.
Nach langer Fahrt und Übernachtungen in der Walachei und einem Kosakendorf werden sie von einem Kosakenauftritt und 60-prozentigem Wodka begrüßt. Ute und Klaus Ummenhofer erreichen mit ihrem "Brummi" Wolgograd, das ehemalige Stalingrad. Eine Stadt, die nach dem letzten vaterländischen Krieg wieder aufgebaut wurde und eher trostlos daherkommt, haut die Reisenden nicht gerade vom Hocker.
Ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes gibt es allerdings: Die Statue "Mutter Heimat" auf dem Mamajew ist mit 85 Metern Europas höchste Statue. Das letzte Ziel in Russland ist dann in Astrachan erreicht.
Jetzt ist Schluss mit gutem Asphalt. Auf zum Teil sehr schlechten Straßen erreichen sie die Grenze nach Kasach- stan, die erst nach stundenlangem Grenzprozedere überfahren werden kann. Auf der Fahrt durch die Kasachensteppe wird schnell klar: Hier geizt die Natur mit Abwechslung – die flache Steppe wird nur ab und zu von Trampeltieren und Dromedaren belebt.
Die Einreise nach Usbekistan toppt alle Zeitvorstellungen – erst nach fast einem ganzen Tag hat man die Formalitäten hinter sich gebracht und ist im Land. Die Straßen sind für Ummenhofers und vor allem für ihr Reisemobil eine echte Herausforderung. Für 20 Kilometer benötigen sie über zwei Stunden.
Nach einer Nacht in der Wildnis ändert sich langsam die Landschaft. Nach rund 6500 Kilometern kann man zum ersten Mal wieder Berge sehen. Mitte September erreichen die Mönchweiler Chiva, die märchenhafte Stadt aus "1000 und einer Nacht", die Ummenhofers nicht zum ersten Mal besuchen. Bis hierhin hat alles geklappt, den Reisenden aus dem Schwarzwald geht es gut, "Brummi" läuft und läuft.
Allerdings hatte die bisherige Reise durch die langen Tagesetappen mit Urlaub noch nicht viel zu tun – musste man doch jeden Tag schon um fünf Uhr in der Früh aufstehen. Ab jetzt wird die Reise wohl gemütlicher werden. Dies ist der erste Teil über die spannenden Reise von Ute und Klaus Ummenhofer. Die Weltenbummler werden sich in den nächsten Monaten von ihren Teiletappen immer wieder melden.
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