Johannes Minuth ließ nach der Vorstellung einen Blick hinter die Kulissen seiner kleinen Bühne zu. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Puppenspiel: Zahlreiche Gäste begeistert

Mönchweiler (mhm). So einen Ansturm hat man beim Forum in Mönchweiler selten gesehen: Zur Nachmittags-Veranstaltung der Freiburger Puppenbühne strömten Kinder und Erwachsene in die Aula der Gemeinschaftsschule. Am Ende zählten die Verantwortlichen des Forums 107 Gäste. Und die amüsierten sich köstlich über Kasper, Bello, das kleine Schlossgespenst – und natürlich das glückliche Ende eines großen Abenteuers.

Johannes Minuth von der Freiburger Puppenbühne hatte die große Schar von Anfang an in den Bann der Geschichte gezogen – der schlaue Kasper und sein frecher Begleiter Bello spielten sich mit Leichtigkeit in die Herzen der Zuschauer. Alle fieberten mit, spornten ihre Helden zu großen Taten an – ihr Lachen erfüllte die Aula.

Eine andere Stimmung herrschte am Abend bei Johannes Minuths literarischem Ausflug in Goethes Faust. Goethe selbst war bei einem Jahrmarktspuppenspiel zu seinem Faust inspiriert worden – Minuth holte die weltbekannten Verse jetzt als Handpuppenspiel zurück auf die Bühne. Nichts an sprachgewaltiger Spannung haben Goethes Texte im Laufe der Jahrhunderte verloren.

Auf der magischen Bühne vermittelte er in einer rasanten Vorstellung die Seelenqualen seiner Figuren. Faust, der vom Erscheinungsbild Gretchens nicht mehr lassen kann, der seine Seele dem Teufel verschreibt, Mephisto selbst, der ein raffiniertes und gemeines Ränkespiel treibt, Gretchen, die vom Teufel betrogen, ihre Mutter vergiftet – all das ausgedrückt durch faszinierende Puppen, eingespielte Musik und verschiedenste Effekte. Ein faszinierendes Theaterspektakel um Liebe, Tod und Teufel.

Wenn es einmal gar zu grausig oder traurig wurde, sorgten Kasper und auch sein Hund Bello für Entspannung und ein befreiendes Lachen. Dass am Ende die Liebenden im Himmel auch noch heiraten: ein "Happy End".