Foto: Eich

Gegner des nächtlichen Geläuts haben Glück: Quorum um 30 Stimmen verfehlt.

Mönchweiler - Die Glocken der Antoniuskirche werden des nächtens wohl weiterhin schweigen. Obwohl sich beim Bürgerentscheid eine Mehrheit dafür aussprach, dass jeder Stundenschlag zu hören sein soll, waren es zu wenige Ja-Stimmen, die am Sonntag in drei Wahlbezirken abgegeben wurden.

Das vorgeschriebene Quorum von 20 Prozent der 2496 Stimmberechtigten wurde nicht erreicht – allerdings denkbar knapp. Laut Auszählung fehlten lediglich 30 Stimmen um die 20 Prozent Hürde des Quorums zu überwinden.

So stimmten statt der erforderlichen 499 stimmten nur 469 Mönchweiler Bürger dafür, dass der nächtliche Glockenschlag erhalten bleibt. 320 wollten, dass die vom Gemeinderat vor sieben Monaten auf Antrag eines Anwohners getroffene Entscheidung, die Glocken zwischen 22.01 und 5.59 Uhr schweigen zu lassen, bestehen bleibt. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,7 Prozent.

Ergebnis des Bürgerbegehrens

Groß war am Sonntag das Interesse auch überregionaler Medien am Ergebnis des Bürgerbegehrens, das Dennis Mattutat mit fast 300 Unterschriften für den Erhalt des Glockenschlages auf den Weg gebracht hatte. Jetzt müsse der Gemeinderat in seiner übernächsten Sitzung ein weiteres Mal abstimmen, zeichnete Bürgermeister und Wahlausschussvorsitzender Rudolf Fluck nach Auszählung der 789 gültigen Stimmen den weiteren Verlauf auf.

"Enttäuscht" sei er, besonders über die knappe Verfehlung des Quorums, sagte nach Bekanntgabe des Wahlentscheids Dennis Mattutat. "Ich habe zum Wahlgang eingeladen, mehr konnte ich nicht tun". Die Hoffnung, dass der Gemeinderat in seiner neuen Abstimmung berücksichtige, dass sich immerhin eine Mehrheit für die Beibehaltung des Glockenschlages in der Nacht ausgesprochen habe, hege er nicht. Jetzt müssen er und seine Mitstreiter damit leben, dass diese Tradition und Kultur in Mönchweiler wohl ein Ende finden werde.

Bürgermeister Rudolf Fluck über den knappen Ausgang überrascht

Mattutat bedauerte, dass der Antragsteller den kostengünstigen Kompromiss einer Lärmreduzierung des Geläuts nicht eingegangen sei. "Überrascht" sei er über den knappen Wahlausgang, kommentierte Bürgermeister Fluck. Er habe nach den letzten Diskussionen in der Gemeinde zum Thema mit einem klareren Votum für den Glockenschlag gerechnet. Sowohl der Bürgerentscheid als auch das Ergebnis seien für ihn aber ein Beispiel dafür, wie auch in einer kleinen Gemeinde wie Mönchweiler Demokratie gelebt werden kann.