Peter Gapp (rechts) zeigt den Kindern, wie man die Samenkapseln des Springkrauts platzen lassen kann. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderferienprogramm: Förster beantwortet Kindern viele neugierige Fragen / Erklärungen auch mit Fotos

Für Förster Peter Gapp war das Wetter am Freitag ein Segen, für die Kinder beim Kinderferienprogramm eine Herausforderung. Die meisterten sie jedoch gut – kamen sie doch ausgerüstet am Morgen zur Waldpädagogikhütte der Gemeinde.

Mönchweiler. Mit dabei an diesem spannenden Tag im Mönchweiler Wald: Marisa Schwenninger, Sachgebietsleiterin Waldpädagogik beim Forstamt des Landkreises. Nicht nur, dass der Wald an sich ja schon ein spannendes Terrain ist, das es zu erkunden gilt – auch das große Fachwissen und die vielen interessanten Geschichten der beiden Forstamtsvertreter trugen dazu bei, dass der Tag – trotz Schnürlregen – zu einem tollen Erlebnis wurde. Und mit den Begrüßungsworten "Herzlich willkommen im Regenwald" lagen sie an diesem Tag richtig.

Regen ist sehr wichtig

Wie wichtig der nasse Segen von oben ist, erklärten Gapp und Schwenninger schnell: Weil die Bäume unter der anhaltenden Trockenheit leiden, fühlen sich die Borkenkäfer sichtlich wohl. An der Waldpädagogikhütte in der Nähe des Grillplatzes präsentiert man viele ausgestopfte Tiere, die im heimischen Wald vorkommen. Wie sieht ein Mäusebussard aus, was ist ein "Roter Milan" und wer hat nicht schon bei einem Waldspaziergang ein Eichhörnchen gesehen?

Viele neugierige Fragen wurden beantwortet. Groß, so Peter Gapp, sei in diesem Jahr die Möglichkeit, ein Wiesel in der freien Natur zu sehen – warum? Dieses Jahr gibt es viele Mäuse, also haben die Wiesel auch einen gut gedeckten Tisch. Doch ein Wald ist nicht nur eine wichtige Naturzone, auch wirtschaftlich bringt der Forst der Gemeinde jedes Jahr einen ordentlichen Ertrag.

Wie das so funktioniert, wenn sich der große Vollernter durch den Forst arbeitet, oder wie ein vollautomatisches Sägewerk das Holz anschließend bearbeitet: Eindrücklich konnte Gapp diese Schritte anhand von Fotos erklären.

Wölfe werden heimisch

Ein Foto wurde von den Kindern besonders eindringlich betrachtet. Das Tier auf dem Bild ist kein Hund, sondern ein Wolf. Und dass diese Tiere auch langsam, aber stetig, in unseren Wäldern wieder heimisch werden, war für die Kinder besonders spannend. Und noch ein Tier, das in unseren Breiten lange ausgestorben war, kommt ab und zu einmal über die Schweizer Grenze und besucht den südlichen Schwarzwald: Die Rede ist vom scheuen Luchs.

Doch das heiße Klima, so erklärte Gapp den Kindern hat auch positive Effekte hervorgerufen. Auf den Sturmbrachen konnten sich Disteln und andere Pflanzen im lichten und freien Gelände wieder ansiedeln – wichtige Pflanzen für Insekten. Auf den sonnigen und warmen Plätzen fühlen sich aber noch andere Tiere richtig wohl, die Rede ist von kleinen Reptilien wie der Waldeidechse oder gar dem sehr selten gewordenen Auerhuhn.

Auf ihrem Streifzug durch den Mönchweiler Wald entdeckten die Kinder viel Spannendes und beobachteten genau, was sich da so im Unterholz tummelt. Zurück an der Hütte hatten Mitarbeiter des Gemeindebauhofs schon den Grill angeheizt. Ein Würstchen wartete schon auf die hungrigen Entdecker.