Pflege: Mitleben soll Entscheidung erleichtern / Tag der offenen Tür nach Ostern geplant

Die Frage kommt immer wieder: Warum ist die Pflegewohngruppe im Wohn-Park in Mönchweiler noch nicht voll belegt?

Mönchweiler. Bürgermeister Rudolf Fluck, der mit dem Gemeinderat diesen ungewöhnlichen Weg in der Gemeinde gegangen ist, und der für das Projekt Wohn-Park zuständige Mitarbeiter, Sebastian Duffner, geben die Antwort.

Am 1. November war man mit dem Angebot an den Start gegangen – wohl wissend, dass die Einrichtung einer Pflegewohngruppe unter Federführung des Partners "Mediclin" erst einmal bei den Menschen ankommen müsse. "Es sind Anfragen da – die Entscheidung für die Art und Weise, wie man seinen letzten Lebensabschnitt gestalten will, fällt aber nicht leicht", weiß Fluck. "Betroffene und deren Angehörige müssen sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzen – so etwas wird nicht über das Knie gebrochen." Dass die Wohngruppe rund vier Monate nach Inbetriebnahme bereits ausgebucht ist, sei nicht zu erwarten gewesen. Auch die Mediclin ist zuversichtlich – das Projekt werde erfolgreich, man dürfe nur nicht zu ungeduldig werden. Natürlich gebe es im Wohn-Park noch einige Kinderkrankheiten: "Es gibt Dinge, die noch abgearbeitet werden müssen", ist sich Fluck bewusst.

Ab 1. März wird es im Wohn-Park einmal wöchentlich Bürostunden von Sebastian Duffner und Gerda Schuster von Mediclin geben – damit will man ganz nah an den Bewohnern sein, ihre Probleme vor Ort abklären. Für Interessenten der Pflegewohngruppe stellt man sich künftig ein "Probewohnen" vor: "Mitleben, anschauen – und sich am Ende leichter tun mit der Entscheidung", ist für Sebastian Duffner Sinn des Angebots. Zeitnah will man etwas für die Attraktivität der Gemeinschaftsräume im Wohn-Park tun. Durch Kontakt mit der Hochschule Furtwangen und der Fachstelle "Beate" (Beratungsstelle Alter und Technik) beim Landratsamt, konnte man Erfahrungen sammeln: Was brauchen Menschen in dieser Lebenssituation? Gemeinsam mit einem Raumausstatter gehen die Verantwortlichen nun an die Umsetzung: Funktionell und ansprechend soll die Ausstattung sein. Damit in den Appartements der Pflegewohngruppe die Intimsphäre gewahrt wird, bringt die Gemeinde Vorhänge an, zu frei war der Blick in die Zimmer von außen. "Das übernimmt die Gemeinde – damit das einheitliche Bild am Ende stimmt", erklärt Duffner.

Als Träger, so weiß Fluck, müsse man das Umfeld für einen erfolgreichen Betrieb schaffen. Dazu zähle auch, dass man sich der baulichen Mängel am Gebäude annimmt. Und die seien durchaus vorhanden. Mit der fachlichen Ausführung – aber auch mit der Beratung und Betreuung durch das Architekturbüro ist die Verwaltung nicht ganz zufrieden. Die Zusammenarbeit mit der Mediclin funktioniere indes sehr gut, und die Resonanz aus dem Umfeld der Gemeinde sei sehr groß. "Wir haben immer wieder Anfragen zum Projekt Wohn-Park", freut sich Fluck. Am 10. April kommen Vertreter der Koordinationsstelle Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis zur Besichtigung, am 11. April findet die Bürgermeisterversammlung im Wohn-Park statt. Nach Ostern soll es einen Tag der offenen Tür geben.

Die Generationenbrücke steht schon in den Startlöchern und möchte die Bewohner im Wohn-Park unterstützen. Die Gemeindeverwaltung wird ein abwechslungsreiches Jahresprogramm auf die Beine stellen – offen für alle Bürger. Vorträge, Soziale Teilhabe mit Tanz, Bewegung und Kunst – Ideen sind viele vorhanden. Gut belegt ist das Betreute Wohnen. Die kleinen Wohnungen sind alle vermietet, bei den größeren Wohnungen sind noch zwei nicht bezogen. Wer sich für die Pflegewohngruppe interessiert, kann sich bei Sebastian Duffner im Rathaus, Telefon 07721/94 80 22 melden.