Vereinsvorsitzender Rudi Schimmer ist um die Pflege des Brauchtums in der Gemeinde Mönchweiler bemüht.Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Ausstellung wird am 5. September der Öffentlichkeit vorgestellt / Renovierung in 500 Arbeitsstunden

Eigentlich hätte der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Mönchweiler sein Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen gefeiert – die Corona-Krise hat jedoch ein großes Fest unmöglich gemacht. Dennoch hat man beim HGV die Zeit genutzt und richtig viel Arbeit in die Heimatstube gesteckt.

Mönchweiler. Das kleine Heimatmuseum in der alten Milchzentrale bei der evangelischen Kirche erstrahlt in neuem Glanz. Zehn Monate wurde kräftig gewerkelt – nicht nur Renovierungsarbeiten, sondern auch eine Erweiterung stand auf der Wunschliste der Verantwortlichen. Am Samstag, 5. September, wird die neu aufgeteilte Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Erweiterung der Heimatstube ist im alten Schopf hinter dem Gebäude der Milchzentrale untergebracht. Den konnte man glücklicherweise vom Schwarzwaldverein übernehmen und in den vergangenen Monaten in mehr als 500 Arbeitsstunden renovieren. Dort sind nun die alten landwirtschaftlichen Geräte und viel Interessantes über das bäuerliche Leben in längst vergangenen Zeiten ausgestellt.

Die 30 Quadratmeter zusätzlicher Raum ermöglichen dem HGV nun, die bestehende Ausstellung zu entzerren und viele Exponate besser präsentieren zu können. Alte Handwerke – wie Uhrmacher, Schneider oder Schuster – werden in Werkstattecken vorgestellt. Spielzeug früherer Jahre, Geschichten aus dem Leben der ehemaligen Gemeindeschwester, oder alte hauswirtschaftliche Geräte können so betrachtet werden. Ein besonderes Bonbon ist der mit Puppen nachgestellte Hochzeitszug mit alten Trachten.

Nicht alle Exponate konnten allerdings in der Ausstellung verbleiben, ein Teil wanderte in das Lager des HGV. Doch es gibt auch Neues zu entdecken, so zum Beispiel die Standarte des Reit- und Fahrvereins aus dem Jahr 1925.

Brauchtum pflegen

Der Heimat- und Geschichtsverein hat sich unter der Leitung des Vorsitzenden Rudi Schimmer seit seiner Gründung 1995 immer darum bemüht, das Brauchtum in der Gemeinde Mönchweiler zu pflegen und zu erhalten. Nach großen Sanierungsarbeiten konnte man sich 2006 einen Herzenswunsch erfüllen und die Heimatstube in der alten Milchzentrale eröffnen. Die Mönchweiler Bevölkerung unterstützte den HGV mit zahlreichen Exponaten aus Speicher und Keller und erweckte so die Geschichte der Schwarzwaldgemeinde wieder zum Leben. Einen Platz fand auch der ehemals im Rathaus untergebrachte "Ortsarrest". Hier mussten in karger Umgebung kleine Gauner und Heimatlose nächtigen – wahrlich keine Luxusherberge.

Der Heimat- und Geschichtsverein finanziert sich wesentlich aus dem Verkauf eines jährlich erscheinenden Heimatkalenders – auch hier helfen zahlreiche Spender mit, die einen mit finanzieller Unterstützung, die anderen mit alten Bildern aus der Gemeinde.

Normalerweise ist die Heimatstube in der alten Milchzentrale jeden ersten Samstag im Monat von 14 bis 16 Uhr sowie nach vorheriger Anmeldung für Besucher geöffnet. Um jedoch in Corona-Zeiten den Besucherstrom zu entzerren, ist bei der Wiedereröffnung am Samstag, 5. September, die Öffnungszeit verlängert. Geöffnet ist von 13 bis 17 Uhr – unter Einhaltung der geforderten Hygienemaßnahmen. Der Eintritt in der Heimatstube ist kostenlos.