Kommunales: Gemeinde Mönchweiler erarbeitet Konzept für Nachbarschaftshilfe

Die Gemeinde Mönchweiler will eine funktionierende Nachbarschaftshilfe aufbauen. Dank ihrer Hartnäckigkeit unterstützt das Land dieses Vorhaben nun doch finanziell.

Mönchweiler. Den Förderantrag der Gemeinde Mönchweiler zum Ideenwettbewerb "Quartier 2020 – Gemeinsam Gestalten" hatte das Sozialministerium negativ beschieden – doch die Gemeinde nahm das nicht hin. Gemeinsam mit dem Projektpartner, der Hochschule Furtwangen, hakte man im Ministerium nach und kann sich nun doch über einen Zuschuss freuen.

Die Fördergelder fließen im Rahmen des "Innovationsprogramms Pflege 2018" und betragen rund 56 000 Euro. Mit dem Geld möchte die Gemeinde eine funktionierende Nachbarschaftshilfe aufbauen und ein Konzept erarbeiten, um die Eigenständigkeit für Betroffene so lange wie möglich zu erhalten. Einen Eigenanteil von 10 000 Euro leistet Mönchweiler über die Personalkosten für das Projekt. Bereits ab Januar wird eine 450-Euro-Stelle geschaffen.

Der Mitarbeiter wird bei der Auswahl der Helfer für eine Nachbarschaftshilfe tätig werden und bei der Koordinierung helfen. Zudem wird er Ansprechperson für alle Bürger und beim Aufbau der sozialen Teilhabe, geplant sind Veranstaltungen, mitwirken. Erste Aufgabe ist jedoch die Analyse des Ist-Zustands und die Einschätzung der Hilfsbedürftigkeit.

Das Projekt umfasst grob drei Ziele. Zum einen den Aufbau von "Hilfemixturen" mittels digitaler Vernetzung und den Aufbau einer Nachbarschaftshilfe. Zum anderen ein Mobilitätskonzept: Es soll eine flexible und regionale Mobilität sicherstellen.

Bürgermeister Rudolf Fluck war in der Vorbereitung des Förderantrags mehrfach schockiert, "wie konzeptionslos und ideenlos die Fachstellen im Land und im Kreis" das Problem Daseinsvorsorge angehen. Es gebe bislang keine konkreten Vorschläge für die Gemeinden. Deshalb werde man in Mönchweiler eine Art Vorreiterrolle einnehmen.

Der demografische Wandel werde die Gemeinden zu völlig neuen Aufgaben zwingen. Dem Aufbau einer Nachbarschaftshilfe und eines Mobilitätskonzepts misst der Bürgermeister eine große Bedeutung bei. Auch auf ein partnerschaftliches Miteinander der drei Kirchen, der Generationenbrücke und der ambulanten Dienste sei man angewiesen. Um das Miteinander zu koordinieren, sei die neue Personalstelle erforderlich. Das Konzept sieht vor, dass Menschen, die Hilfe brauchen, einen Stundensatz bezahlen. Im Gegenzug erhalten Menschen, die für die Nachbarschaftshilfe arbeiten, eine Aufwandsentschädigung.

Fluck hofft, dass in Mönchweiler bis Ende 2019 eine Nachbarschaftshilfe steht. Gemeinderätin Sabine Roth zeigte sich vom Konzept überzeugt: "Wenn man den neuen Weg behutsam geht, können wir hier etwas sehr Gutes, Nachhaltiges entwickeln." Dem stimmte der Gemeinderat geschlossen zu.