Die Gemeinde benötigt zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule die Wohnungen im Anbau der Grundschule. Den bisherigen Bewohnern bietet die Verwaltung Hilfe bei der Suche nach Wohnraum an. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Anbau wird von Gesamtschule benötigt

Mönchweiler. Seit rund einem dreiviertel Jahr ist Melissa Braun als Integrationsbeauftragte der beiden Gemeinden Mönchweiler und Königsfeld im Einsatz. Über ihre Trainertätigkeit beim Fußballclub in Buchenberg lernte sie junge Menschen mit Migrationshintergrund kennen und unterstützte sie im Alltag.

Nach einem absolvierten Studium bewarb sie sich um die Stelle als Integrationsbeauftragte – und arbeitet seither intensiv mit den in beiden Gemeinden wohnenden Flüchtlingen.

Am Donnerstag gab sie im Gemeinderat einen Überblick über die aktuelle Lage im Kreis und der Situation in Mönchweiler. Ausgesprochen umfangreich sind ihre Aufgaben – und so unterschiedlich wie die Menschen, die sie betreut. Laut Berechnung muss Mönchweiler eigentlich noch zwölf weitere Flüchtlinge aufnehmen – für zwei Personen hätte man noch Wohnraum.

Eigentlich hatte man gehofft, dass man die Aufnahmeverpflichtung aus den vergangenen Jahren nach Villingen abgeben könnte – die Kreisstadt hatte ihr Einverständnis signalisiert – dieser Wunsch wurde jedoch vom Landratsamt abgelehnt, auch im Sinne der gerechten Verteilung der Lasten. Sollte die Zuteilung kommen, hat die Gemeinde ein Platzproblem: Gemeindeeigenen Wohnraum gibt es nur noch sehr begrenzt und durch die anstehende Erweiterung der Gemeinschaftsschule musste man auf bestehende Wohnungen zugreifen. Unter anderem wurde einer Flüchtlingsfamilie gekündigt. Diese möchte aber in Mönchweiler bleiben. So ist man intensiv auf der Suche nach einer entsprechenden Wohnung.

Die Alternative "Wohncontainer" für die Erfüllung der Aufnahmeverpflichtung kommt für Bürgermeister Fluck nicht in Frage. "Wir bilden doch nicht am Sportplatz ein Ghetto", erklärte er in der Gemeinderatssitzung. Das widerspreche einer erfolgreichen Integration.

Momentan leben in der Gemeinde 16 Flüchtlinge aus Sri Lanka, Afghanistan, Eritrea und Syrien. Darunter zwei Familien mit jeweils drei Kindern, die Schule oder Kinderhaus besuchen.

Melissa Braun begleitet die Flüchtlinge und berät sie in den unterschiedlichsten Lebenslagen: Beim Ausfüllen von Anträgen, bei Anmeldungen im Kindergarten oder in der Schule, bei der Jobsuche oder der Sprachkurssuche. Briefe müssen erklärt werden und in der Schuldenberatung ist Braun auch noch tätig. Dazu kommen noch die Wohnungssuche und die Beschaffung von Papieren, außerdem hält sie Kontakt zu Anwälten und Zwangsvollstreckern.

Dann versucht sie auch, die Flüchtlinge in das Vereinsleben zu integrieren – ein in ihren Augen ganz wichtiger Punkt.

Im Moment ist sie intensiv auf der Suche nach einer Wohnung für die Flüchtlingsfamilie aus dem "alten Lehrerwohnhaus" bei der Grundschule. Die Familie ist auf einem sehr guten Weg, die Kinder in den pädagogischen Einrichtungen in Mönchweiler untergebracht. Sie sei zuversichtlich, dass es mit der Wohnungssuche klappt.