Beim "Mundart-Nachmittag" im Vereinsheim des Schwarzwaldvereins wird erzählt und auch erklärt. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Gäste beim Mundartnachmittag des Schwarzwaldvereins erfahren einiges

Wenn die Einheimischen "menkwilermerisch schwätze", wird mancher "dolorig". Gott sei Dank war keiner "munkig" und es wurden viele Geschichten erzählt – aus der Vergangenheit im beschaulichen Mönchweiler.

Mönchweiler. Zwar gab es kein "Mues", aber es bekam auch keiner einen "Glugser" vom angebotenen Kuchen, oder der Butterbrezel. Viel Spaß hatten die Gäste, die sich am Samstag beim Schwarzwaldverein zum Mundart-Nachmittag trafen. Für Dietmar Eberhard ist es ganz wichtig, dass der alte Dialekt gehegt und gepflegt wird, bevor er in Vergessenheit gerät.

Mit den Dialekt-Begriffen kamen auch die alten Geschichten von den Streichen, die so manchem Bürger gespielt wurden – und schnell kam man zur Erkenntnis: Die Kinder waren damals auch nicht besser, als heute – nur die Strafen waren drakonischer. Da gab es schon mal "de Ranze voll", wenn man etwas "botsged" hatte (etwas blödes gemacht).

Damals trugen die Frauen und Mädchen unter dem Rock noch "Schtrumpfrinke" und die Jungs "Leib- und Seel-Hose". "Grier" mit "gschtandene Milch" war eine Delikatesse und die Kinder trugen beim Essen "Drieler", statt Lätzchen.

Warum der Dialekt verloren geht

Es wurde ergründet, warum manche "Menkwilermer" heute noch Spitznamen tragen – und vor allem, wo sie herkommen. Hausnamen statt Familiennamen oder Rufnamen, die den Beruf oder die Eigenart des Betreffenden wiederspiegeln waren gang und gäbe. Doch wer sich vor Ort nicht auskennt, kann mit den Begriffen "Räderdeis", "Brille-Fritz", "Weichewärters", "Krutschniedere" oder gar "Liechbetere" nichts anfangen. Letztere war übrigens diejenige, die durch den Ort zog und bekannt gab, wer verstorben ist und wann die Beerdigung stattfand. Dort fanden sich dann auch die Schüler ein, die für zehn Pfennige bei der Beerdigung singen mussten. Viele, so war zu hören, sind dabei "umkippt" oder "hän bläret".

Doch warum geht der Dialekt immer mehr verloren? Früher, so erklärt es sich Dietmar Eberhard, habe man draußen gespielt, sich getroffen und miteinander gesprochen – heute spiele sich vieles in den sozialen Medien ab und schon im Kinderkarten werde mit den Kleinsten Hochdeutsch gesprochen.

Im Vereinsheim des Schwarzwaldvereins in Mönchweiler freuten sich die Gäste, dass sie sich Geschichten erzählen durften wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.