Ein wunderschönes Festwochende in Mönchweiler: Die Goldene Lunge geht an die Spielgemeinschaft aus Obereschach/Pfaffenweiler (links). Mistrinanka, die Könige der mährischen Blasmusik, bringen zwei Sängerinnen mit. Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Fest: Gäste aus Österreich, Mähren und der Schweiz auf der Bühne / Erfolgreiches Wochenende

An drei Abenden gab es in der Alemannenhalle in Mönchweiler für Freunde der Blasmusik mächtig etwas auf die Ohren: Der Musikverein Mönchweiler hatte drei renommierte Blaskapellen in den Schwarzwald eingeladen.

Mönchweiler. Aus dem Schwarzwaldfest der Blasmusik wurden somit drei super Abende mit purem Hörgenuss. Die Blaskapelle EBB machte nicht nur auf dem Woodstock der Blasmusik, sondern in ganz Österreich Furore. Sie brachte am Freitag Abend die Alemannenhalle zum Glühen, ob Schlager, Jazz oder Rock, die Halle war fast ausverkauft und das Publikum ließ sich mitreißen. Mit der Unterstützung von Gerhard Ruby, er spielt nicht nur in der Blaskapelle Mönchweiler, sondern unterstützte auch mit seiner Anwaltskanzlei das Schwarzwaldfest, würde der Musikverein Mönchweiler keinen Verlust tragen müssen.

Er war an allen Abenden präsent und hörte als Fan der Blasmusik fasziniert zu, er hatte die Blaskapelle EBB mit immerhin zwölf Musiker und einer Sängerin, bei sich zu Hause übernachten lassen. "Das passt schon, da rücken wir eben etwas dichter auf", erklärte er schmunzelnd.

Samstag Abend spielte Mistrinanka,die seit 50 Jahren die Könige der mährischen Blasmusik sind. Vor 20 Jahren spielte Mistrinanka zum ersten Mal in Mönchweiler, jetzt gebe es ein tolles Wiedersehen, freute sich Ruby. Leider waren am Samstag Abend doch einige Plätze leer geblieben, das tat der guten Stimmung und dem brillanten Spiel der Musiker keinen Abbruch.

Die Blaskapelle, die 1967 von den Brüdern Antonin und Josef Pavlus gegründet wurde, schöpfte aus einem reichhaltigen Repertoire an alter Traditionen der Meister, der Volksmusikanten und Spielmänner an, sie spielten auch authentische Lieder, die sich auf das Leben in der Region beziehen, eine hohe Virtuosität ist ihr Markenzeichen. Bei einem Stück grübelten die Zuhörer und waren der Meinung, dieses Stück komme ihnen bekannt vor. Richtig, es war das Lied "Tränen lügen nicht", einst gesungen von Michael Holm.

Der Sonntag mit Frühschoppen gehörte den Frienisberger Blasmusikanten, die schon bei der Europameisterschaft der böhmisch-mährischen Blasmusik glänzten. Damit nicht genug, wartete auch ein spannender Wettbewerb für Musiker, bei dem es galt, auf einem Instrument der Wahl den längsten Akkord zu halten.

Andreas Reber, Dirigent, hatte das Gesangsduo Susanne Amacher und Walter Wasserfallen mitgebracht, die die 22 Musiker bestens unterstützten. Rund zehn Auftritte jährlich im Ausland habe seine Kapelle, erklärte er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, Schweiz, Österreich, Holland oder Belgien, die Frienisberger feiern überall Erfolge. Ob gesungene Walzer, oder die Garten- und Fuchsgrabenpolka, die Musiker waren bester Stimmung und rissen die Zuhörer mit, die nicht mit Applaus sparten. Dann kam die Stunde der Wahrheit und drei Musiker des Vereins Mönchweiler stellten sich als erste, um den Wanderpokal "Goldene Lunge" zu ergattern.

Matthias Schäuble, Bariton, Jürgen Schwarzwälder, Tuba, und Gerhard Ruby holten tief Luft und Ruby schaffte mit 37,47 Sekunden den Einzelsieg, da kam manch ein Zuschauer ins Grübeln und meinte "Rauchen sei vielleicht doch nicht so schlimm".

Die Spielgemeinschaft Obereschach und Pfaffenweiler Trachtenkapelle, das waren Stephan Linkenheil, Tenorhorn, Udo Heindke, Tenorhorn und Rudi Simon, Tuba, holten sich mit 30,83 den Gesamtsieg und die Goldene Lunge sowie 30 Liter Bier. Drei Nichtmusiker aus Mönchweiler wagten den Wettkampf und kamen immerhin auf 29,58 Sekunden, drei Oldies auf 24,75 Sekunden und aus Spaß an der Freude machten drei Damen auf der Blockflöte mit. Marlene Nopper, Ramona Schwarzwälder und Sarah Fleig hatten mächtig Spaß und schafften immerhin 15,4 Sekunden.