Landrat Sven Hinterseh (rechts, Zweiter von vorne) unterhält sich mit ­Bürgern. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinde: Landrat Sven Hinterseh besucht Schwarzwaldgemeinde / Zahlreiche Vorhaben stehen an

Von Monika Hettich-Marull

Landrat Sven Hinterseh besuchte die Gemeinde Mönchweiler. Einen halben Tag nahm er sich Zeit, um die Besonderheiten der Ortschaft kennenzulernen.

Mönchweiler. Umfangreiches war für den Besuch des Landrats Sven Hinterseh in Mönchweiler geplant. Einen halben Tag nahm er sich Zeit, um die Schwarzwaldgemeinde zu besuchen und sich über aktuelle Entwicklungen, Ideen und Problemstellungen zu informieren. Zur Begrüßung im Gemeinschaftsraum des Wohn.Parks kamen neben Hinterseh und Bürgermeister Rudolf Fluck die Amtsleiter der Gemeinde, Gemeindemitarbeiter, die beiden Bürgermeisterstellvertreter Peter Kaiser und Wolfgang Eich, sowie Gemeinderätin Renate Heppe-Debus zusammen. Fluck stellte wichtige Entwicklungsbausteine der Gemeinde vor.

Die Gemeinde Mönchweiler entwickelt sich – auch dank einer starken Gewerbestruktur – ständig weiter und profitiert hier von 230 Industrie- und Gewerbebetrieben, die zum Standort Mönchweiler stehen. 30 Vereine sorgen für Freizeitbeschäftigung und ermöglichen die Ausübung des persönlichen Hobbys. 400 Schüler werden in der Gemeinschaftsschule derzeit unterrichtet – für das neue Schuljahr liegen der GMS ab Klasse fünf bereits 50 Anmeldungen vor. 100 Kinder besuchen das Kinderhaus – baldmöglich sollen zwei weitere Gruppenräume zusätzlich entstehen. Im Wohnpark finden derzeit betagte Menschen in 26 Wohneinheiten Platz. Und genau hier setzt Bürgermeister Fluck eine Seite seiner Zukunftspolitik in der Gemeinde an. Den demografischen Wandel in der Gesellschaft hat man längst erkannt und investiert viel Zeit – und natürlich auch Geld in den Aufbau einer Generationenhilfe. Zentraler Punkt wird dabei das geplante Bürgerzentrum sein – ein Haus für alle Generationen, das vielfältige Nutzung möglich macht. So soll unter anderem dort auch ein Bürgercafé mit Terrasse einmal wöchentlich geöffnet sein – betrieben durch Ehrenamtliche. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 740 der rund 3000 Bürger sind über 60 Jahre alt und leben zuhause.

Investieren wolle man aber gleichzeitig auch in Bildung und Betreuung.

Der zweite Bauabschnitt in der Erweiterung der Gemeinschaftsschule und die Erweiterung der Betreuungsmöglichkeiten im Kinderhaus sind eindeutiges Zeichen dafür, dass die Gemeinde Mönchweiler auch in Zukunft auf alle Generationen setzt. Neue Wohnbaugebiete – 80 Wohneinheiten in der Kälberwaid in einem zweiten Bauabschnitt, acht Wohneinheiten auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens in der Goethestraße und eine große Fläche am Bockschlor im Flächennutzungsplan – machen diese Erweiterungen noch wichtiger. Mönchweiler möchte mit gestärkter Infrastruktur und familienfreundlicher Politik junge Paare nach Mönchweiler holen. Mit einem aufgestellten Lärmaktionsplan möchte man dem gestiegenen Verkehrsaufkommen entgegenwirken.

Fluck: "Durch den Lückenschluss werden wir noch mehr belastet". Lärmschutzwände an der B 33 und Verkehrsberuhigung im Ort sind Themen, die die Gemeinde gerne umsetzen würde. Neben den bereits genannten Projekten steht in Mönchweiler auch noch die Sanierung des Rathauses an, und einiges hat man sich auch beim Ausbau des Breitbands vorgenommen. Landrat Hinterseh sucht immer wieder den direkten Kontakt mit den Gemeinden in seinem Landkreis. "Der Gemeinde Mönchweiler gilt mein großer Respekt – es ist unglaublich, was hier alles entwickelt wurde und wird", freute sich Hinterseh bei seinem Besuch.

Mönchweiler habe im Bereich Demografischer Wandel schon viel erreicht und es sei toll, in einer Gemeinde zu sein, in der es voran geht. Dass es auch wirtschaftlich voran geht, zeigte ein Besuch bei der Firma VMR im Gewerbegebiet. Thomas Viebrans führte nach einem einführenden Gespräch durch sein neues Produktionsgebäude und entlockte den Besuchern wahre Lobeshymnen. "Sie haben ein hervorragendes Umfeld für ihre Mitarbeiter geschaffen – hier sieht man, dass bei Ihnen der Mitarbeiter wertvoll ist", attestierte Hinterseh. Mit seinem 3D-Druck in Metall ist VMR auf einer sehr guten Marktstellung angekommen.

Das Familienunternehmen ist breit aufgestellt und kann mit seinen 80 Mitarbeitern ausgefallene Wünsche der Kunden erfüllen. Sein Blick auf die Zukunft: "Im Bereich 3D-Druck und Spritzguss möchten wir noch Kapazitäten erhöhen. Doch vor allem gilt für die Zukunft: Wir müssen mehr Geld mit dem Kopf verdienen". Deshalb baue man momentan auch eine eigene Entwicklungsabteilung auf, um eigene Produkte auf den Markt zu bringen. Weiterhin auf dem Besuchsprogramm stand das Kinderhaus, in dem bei einem Rundgang die Konzeption und die Betreuungsformen vorgestellt wurden. Danach ging es zur Gemeinschaftsschule, wo Rektorin Susanne Meßmer schon auf die Besucher wartete. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde im Rathaus hatten Bürger noch Zeit, Fragen an den Landrat zu richten.