Diese Rohre dienen als Kunstwerk, beim Mönchweiler Wassernetz gibt es jedoch noch viel Arbeit. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Viele Rohrbrüche und schadhafte Hausanschlüsse

Mönchweiler (mhm). Aus Quellen und Tiefbrunnen bezieht die Gemeinde Mönchweiler ihr Wasser seit vielen Jahren. In den Bestand der Anlagen wurde immer wieder investiert, das gleiche gilt für den Wasserhochbehälter. Dort wurde 2001 die Wasseraufbereitung auf den neuesten Stand gebracht: Mit Ozonierung, Mehrschichtfilter, Entsäuerung und Chlorung sorgt man für eine gute Wasserqualität. Für die Betriebsführung der Wasserversorgung sind die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS) zuständig. Klaus Gaßmann und Martin Hauger von der SVS stellten in der Gemeinderatssitzung ihren Zustandsbericht der Wasserversorgung vor. "Mit den Anlagen können Sie hoch zufrieden sein. Bis auf wenige Kleinigkeiten sind sie in einem sehr guten Zustand", erklärte Hauger.

Probleme bereite allerdings das Netz. 33,18 Kilometer Versorgungsleitungen (ohne Hausanschlüsse), davon nur 15 Prozent mit modernen PE-Rohren ausgeführt, verursachten immer wieder Rohrbrüche oder schleichende Wasserverluste. Über 60 Prozent der Versorgungsleitungen in Mönchweiler bestünden aus Grauguss oder duktilem Guss der ersten Generation, ohne Korrosionsschutz, die bereits vor 1960 verlegt wurden. Bedingt durch Bodenbewegungen, Setzungen oder Frosteinwirkungen komme es bei diesem Werkstoff häufig zu Rohrbrüchen. Auch trete bei diesen Materialien immer wieder der sogenannte Lochfraß auf – punktförmige Löcher im Rohr entstehen. Allerdings komme es auch bei modernen Werkstoffen wie PE und PVC durch schlechte Verlegung – zum Beispiel Steine auf der Leitung – zu Leitungsschäden. Diese Schäden seien jedoch räumlich eng eingegrenzt und könnten mit wenig Aufwand beseitigt werden. Die Wasserbilanzierung zeige: Ab Hochbehälter gehen aktuell rund 30 Prozent der eingespeisten Wassermenge verloren. Auch wenn die Quellen und Tiefbrunnen weitaus mehr Wasser fördern, als in Mönchweiler gebraucht wird, könnten diese Zahlen nicht befriedigen. Deshalb macht sich die Gemeinde gemeinsam mit den Stadtwerken Gedanken über ein wirtschaftlich sinnvolles Sanierungskonzept.

"Wenn man nicht konsequent jedes Jahr Sanierungen durchführt, gibt es eine Sanierungsbugwelle, die richtig viel kostet", weiß Martein Hauger. Rund ein bis zwei Prozent der Netzlänge – das wären 330 bis 660 Meter pro Jahr – sollte man hierbei ins Auge fassen. Viele Leckagen werden durch schadhafte Hausanschlüsse verursacht. Diese maroden Hausanschlüsse sind schon lange Thema in Mönchweiler, weiß Gemeinderat Peter Kaiser. Deshalb will man unbedingt die Hausbesitzer beim Sanierungsprojekt Wasserversorgung mit ins Boot nehmen. Die Verwaltung wurde von den Räten beauftragt, gemeinsam mit der SVS eine Erneuerungsstrategie zu erarbeiten.