Peter Kaiser (von links), Volker Lehmann, Bauamtsleiter Berthold Fischer und Pascal Polaczek nehmen nach der Sitzung das Dachgeschoss des Rathauses in Augenschein. Foto: mhm Foto: Schwarzwälder Bote

Rathaus: Gemeinderäte tendieren zur günstigen Variante ohne neuen Sitzungssaal

Mönchweiler. Kleine Lösung – große Lösung: Beim Thema Rathaussanierung besteht in Mönchweiler noch jede Menge Gesprächsbedarf. Bauplaner Markus Keller aus Hüfingen hatte zwei ausgearbeitete Varianten mit in die Sitzung des Gemeinderats gebracht – und mit beiden nicht ganz den Nerv der Räte getroffen.

Favorisiert Bürgermeister Rudolf Fluck eindeutig die "große Lösung" mit einem außenliegenden Treppenturm mit Aufzug und einem komplett erschlossenen Dachgeschoss als Sitzungssaal, so erscheint diese Lösung der Mehrheit am Ratstisch zu aufwendig. Bei der anderen Variante würde im Wesentlichen im Bestand saniert und im vorhandenen Treppenhaus ein Aufzug installiert. Vor allem die große Diskrepanz in den Bausummen forderte schon bei der ersten Vorstellung eine rege Diskussion heraus.

Laut Kostenschätzung käme die günstigere Variante auf rund 600 000 Euro, die andere läge hingegen schon bei annähernd 1,3 Millionen Euro. Braucht die Gemeinde einen repräsentativen Raum im Dachgeschoss? Am Ratstisch war man sich einig: "Wir fühlen uns in unserem Sitzungssaal wohl." Außerdem, so mahnte Gemeinderätin Renate Heppe-Debus an, entstehe ja im geplanten Bürgerzentrum schon ein repräsentativer Raum. "Soviel repräsentieren müssen wir in Mönchweiler nun auch wieder nicht." Fluck stellte jedoch klar, dass es ihm nicht vordringlich um diesen Raum gehe, sondern um eine Optimierung der Arbeitsbedingungen. "Das Rathaus ist das Zentrum der täglichen Arbeit in Mönchweiler. Für andere Gebäude nehmen wir viel Geld in die Hand." Toilettenanlage, Sozialräume – es gebe, so Fluck, Dinge im Rathaus, die seien gegenüber den Mitarbeitern nicht mehr vertretbar. Doch muss es gleich die große Lösung sein? Für Gemeinderat Pascal Polaczek steht fest: Zwischen den zwei so unterschiedlichen Varianten müsse es doch noch eine Lösung geben, die dazwischen steht. Natürlich, auch da war man sich am Tisch einig, werde man durch die Lage im Sanierungsgebiet, nie wieder zu einer annähernd guten Zuschusslage kommen. 50 Prozent der Kosten wären über den Zuschuss abgedeckt – einige Gemeinderäte könnten deshalb wohl auch mit der großen Lösung leben.

Bauamtsleiter Berthold Fischer gab zu bedenken, dass man vernünftig sanieren müsse: "Es gibt Dinge, die so miteinander verknüpft sind, dass man sie bautechnisch nicht trennen kann." Sicher ist, dass ein Sanierungsstau im Gebäude besteht, der dringend abgebaut werden muss. Auf jeden Fall muss ein barrierefreier Zugang zu allen Ämtern gewährleistet werden. Die Fassade inklusive Fenster, das Dach und die WC-Anlagen müssen ebenfalls dringend saniert werden.

Bürgermeister Fluck würde gerne die Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen optimieren. So sieht er den Bürgerservice mit allen Bereichen inklusive Hauptamt weiterhin im Erdgeschoss. "Hier spielt sich der meiste Kundenverkehr ab, Hauptamt und Bürgerservice sind eng verknüpft." Sein eigenes Büro inklusive Vorzimmer sieht er jedoch eher im ersten Obergeschoss. "Rechnungsamt, Bauamt und Bürgermeister auf einer Ebene – das wäre für die Arbeit effizient", erklärte der Rathauschef. Pascal Polaczek bat die Verwaltung, doch eine Raumanalyse zu machen, um zu zeigen, welche Raumkapazitäten tatsächlich für die Sanierung relevant wären. Bauplaner Markus Keller ging mit jeder Menge Hausaufgaben aus der Sitzung – die weitere Entwicklung bleibt spannend.