Die süße Unterstützung kommt beim Spontan-Umzug gerade recht.Fotos: Käfer Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Der offizielle Umzug kann nicht stattfinden / Narren wissen sich zu helfen

Dieses Jahr wird an Fasnet improvisiert: Die flotten Bienen fliegen bei Wind und Regen, die Narrenzunft Mönchweiler bestellt Berliner bei Radio Neckarburg. So bleibt die Fasnet hier am Leben. Nur bei der Wette wird gekniffen.

Mönchweiler. Wie ein normaler Umzug – nur besser – diese Zwischenbilanz darf man ruhig ziehen. Weil dieses Jahr kein offizieller Aufmarsch stattfinden kann, muss es ein Spontan-Umzug richten. Tina Spitz stupst Iris Hug an und meint, es wäre die Idee von Iris Hug gewesen, diese Fastnacht-Feier zu organisieren. Die beiden Mönchweiler Honigbienen sind sich einig: "Die Fasnet in Mönchweiler darf net sterben."

Wer kneift denn da?

Das Highlight des Umzugs am Bürgerpark sollte die Wette zwischen den Bienen und dem Kaninchenzuchtverein werden. Doch dieser kommt nicht und lässt die Wette platzen. Die Bienen müssen ernüchternd feststellen: "Er und seine Rammler kommen net. Er traut sich net." Die offizielle Fastnachts-Erklärung lautet, so geben es die Bienen wieder: Da es sich um keinen offiziellen Umzug handele, mache man an ihm und auch der Wette nicht mit.

Dass die Fasnet in Mönchweiler nicht stirbt, dafür sorgten auch die Fasnet-Küchle vom Berliner-Mobil von Radio Neckarburg. Tatjana Kretschmer hörte auf dem Weg ins Geschäft von der Aktion und bewarb sich direkt. Es braucht den Tatendrang solcher Frauen, die das Ruder in die Hand nehmen, und die Fastnacht für Mönchweiler so retten können. Viel Tatendrang erwies Kretschmer auch noch beim Schwingen des Rathausschüssels. Sie würde "alles unterschreiben und genehmigen" titelte die Chefin der Amtsstube.

Im Wohnpark geht die Feier weiter

Die Berliner wurden bei Wind und Wetter unter einem Unterstand verzehrt, dann ließen die versammelten Zünfte weitere Taten folgen. "Den Bürgerpark stürmen und eine Fez machen", lautete der Plan von Tina Spitz. Kurz darauf marschierte man in Richtung Wohnpark und feierte mit den Bewohnern dort gemeinsam Fastnacht. Mit dabei waren unter anderem auch die "Alten Wieber" vom Schwarzwaldverein. Und dann wurde es klar, was "aktiv wohnen am Bürgerpark" heißt. Die Bewohner der Wohngemeinschaft und des Betreuten Wohnens feierten heiter und ausgelassen die Fasnet mit.

Ob die Wette auf das nächste Jahr vertagt werden kann? Der Wetteinsatz betrug immerhin eine Schwarzwälder Kirschtorte. Auch wenn die Enttäuschung bei den Honigbienen groß war, betonten die Bienen doch, dass es sich bei der Wette um eine "freundschaftliche Wette" handele. Vielleicht im nächsten Jahr?