Ein Herz für die GMS Mönchweiler, die wie hier bei der Berufsmesse im Rahmen des Schulfestes für besondere Aktionen steht. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Zweizügigkeit noch ungewiss / Schulleitung verwundert über einige Aussagen im Gremium

Mönchweiler. Sollte zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule in Mönchweiler der moderne Umbau des "Lehrerwohnhauses" möglich sein und das Denkmalamt grünes Licht geben, brennt die Zeit auf den Nägeln.

Denn die in diesem Fall mögliche Zuschusslage endet zum Dezember 2018. Ein wenig mehr Zeit hätte man, wenn andere Fördertöpfe in Anspruch genommen werden. Diese wären notwendig, wenn ein Anbau an das bestehende Schulgebäude notwendig werden.

Der Gemeinderat steht nun vor der schwierigen Entscheidung der Weichenstellung für die Zukunft der GMS in Mönchweiler. Man wolle in der gewünschten Planung für die Erweiterung einen Puffer nach oben haben. "Wir müssen ja nicht bis zur Obergrenze der Vorgabe durch das Schulamt planen, sondern können durchaus ein wenig abspecken", war ein häufig angeführter Wunsch der Räte.

Der von der Verwaltung für die Begleitung des Vergabeverfahrens vorgesehene Architekt, Ulrich Baumann, war eigentlich nur in die Sitzung gekommen, um sich und sein Büro vorzustellen. Er geriet mitten in die heiße Diskussion um Schülerzahlen, Befindlichkeiten und Zukunftsszenarien. Vor allem Gemeinderat Rolf Daschner tat sich mit einer Aussage hervor, die schwer verdaulich war: Die Zweizügigkeit der GMS Mönchweiler sei für die neue fünfte Klasse ungewiss. Außerdem sei ihm bekannt, dass es für die Gemeinschaftsschulen eine Einschränkung der freien Schulwahl gebe und "zunächst die Goldenbühl Schule aufgefüllt werde, bevor man Schüler aus Villingen-Schwenningen nach Mönchweiler wechseln lasse". Eine Rückfrage bei der GMS Mönchweiler ergab, dass diese Behauptung weit weg von der Realität stehe. Die Schulleitung erklärte: "Das ist Nonsens. Wir haben von keiner Seite – und schon gar nicht vom Schulamt – von einer solchen Entscheidung gehört."

Dass die Aussage Daschners so ohne weiteres vom Gremium geschluckt wurde, stieß bei der Schulleitung auf wenig Verständnis: "Warum informieren sich die Gemeinderäte denn nicht hier vor Ort bei denen, die es wissen müssen?" Es gehe um Mönchweilers Schule und nicht um Befindlichkeiten und Antipathien gegen Schularten.

Auch beim Oberschulamt erklärte Amtsleiterin Sabine Rösner auf Nachfrage, dass es so eine Anordnung nicht gäbe. Im Gegenteil, man versuche möglichst alle Gemeinschaftsschulen in dem Streben nach Zweizügigkeit zu unterstützen. Auch deshalb, um die Profile an den Schulen zu festigen. Eine Einschränkung der Schulwahl gebe es nicht, eine Schülerlenkung sei nur bei Realschulen vorgesehen.

Überhaupt sei im Moment bei den Gemeinschaftsschulen noch so viel in Bewegung. Eine abschließende Einschätzung über Zweizügigkeit gäbe es nicht. "Ich weiß nicht, wer was beschlossen hat. Wir auf jeden Fall nicht!" Bei der ganzen Diskussion am Donnerstag kam man am Ende dennoch zu einer Entscheidung. Der Gemeinderat beauftragte Baumann Bauconsult aus Neuhausen ob Eck mit der Durchführung der Vergabeverordnung (VgV – Verfahren für die Bereiche Objektplanung, technische Gebäudeausrüstung und Tragwerksplanung). Dieses Verfahren wird europaweit ausgeschrieben. Baumann rechnet mit Angeboten von 15 bis 30 Architekten. In einem Ausschlussverfahren werde sein Büro die Angebote sichten und die ersten Absagen erteilen. Im endgültigen Auswahlverfahren werde man rund fünf Anbieter zu einem "Interview" bitten, um dann den geeigneten Architekten für das Projekt zu finden.

Einer der Faktoren, die ganz oben stehen ist eine Deckelung der Ausgaben durch die Gemeinde Mönchweiler. So werde man gestalterische Höhenflüge verhindern und eine realistische Planung erreichen.

Der Gemeinderat nahm noch einen Vorschlag Baumanns in den Beschluss auf. Man wolle eine modulare Planung – was heißt, dass der Planer sowohl ein Raumkonzept für die Zweizügigkeit, als auch für die 1,5 –Zügigkeit zu Grunde legt. Diesem Vorschlag konnte ohne Gegenstimme zugestimmt werden.