Bernd Pantenburg vom Caritasverband stellt die Analyse der Bedarfsplanung im Gemeinderat vor. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergarten: Gemeinderat votiert für Umwandlung der Halbtagesgruppe / Bei Bedarf schnell reagieren

Damit hätte in Mönchweiler niemand gerechnet: Die Bedarfsentwicklung für das Kinderhaus zeigt, dass mit dem neuen Kindergartenjahr die Aufnahmekapazitäten erschöpft sind.

Mönchweiler. Laut Kindertagesbetreuungsgesetz sind Städte und Gemeinden verpflichtet, eine Kindergartenbedarfsplanung auf den Weg zu bringen, um auf ein ausreichendes Betreuungsangebot für Kinder über und unter drei Jahren hinzuwirken.

Seit einiger Zeit nimmt die Gemeinde Mönchweiler die Fachberatung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg in Anspruch. Fachberater Bernd Pantenburg legte dem Gemeinderat das Ergebnis der Berechnungen vor. Nach den aktuellen Zahlen wird es notwendig sein, weitere Betreuungsangebote zu schaffen. Sein Vorschlag, der auch von der Verwaltung mit getragen wurde: Die Erweiterung des Kinderhauses um eine weitere Gruppe, die als altersgemischte Gruppe mit Kindern ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr bis zum Schuleintritt mit verlängerten Öffnungszeiten geführt werden kann. Die maximale Gruppengröße läge bei 22 Plätzen, wobei Kinder unter drei Jahren mit zwei Plätzen gerechnet werden. Grundsätzlich, so Pantenburg, sei zu beobachten, dass der prozentuale Anteil an Kindern eines Jahrgangs, die einen Krippenplatz benötigen, ebenfalls wächst. Aufgrund der Geburtenentwicklung in Mönchweiler sei die Platzkapazität für Kinder unter drei Jahren von Oktober 2017 bis Dezember 2018 ausgeschöpft. Für Neuanmeldungen stehen keine Plätze zur Verfügung. Der Bezug des geplanten Baugebiets erhöhe den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen. Der Entscheidung, eine neue Gruppe zu bilden, konnte sich der Gemeinderat nicht anschließen. Nach langer Diskussion einigte man sich am Ende auf ein kurzfristiges Konstrukt – mit der Möglichkeit, bei Bedarf schnell reagieren zu können. Zunächst wird die Halbtagesgruppe in eine zeitgemischte Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten und Halbtagesplätzen umgewandelt. Laut Aussagen der Verwaltung und der Kindergartenleitung ist das vorübergehend mit der bestehenden Personaldecke zu leisten. Sollten sich die Zahlen tatsächlich analog der vorgelegten Bedarfsplanung entwickeln, werde man um die Einrichtung einer neuen Gruppe nicht herumkommen.

Ob man dann, wie von Gemeinderat Thomas Müller behauptet, mitten im Kindergartenjahr tatsächlich Fachpersonal findet, wollte Pantenburg nicht bestätigen. Platz für eine neue Gruppe sei vorhanden – wenn man beispielsweise auf den Bewegungsraum verzichtet und die Raumstrukturen verändert.

Finanziell wäre eine neue Gruppe für die Gemeinde mit einer weiteren Steigerung der Personalkosten verbunden: Bei einer wöchentlichen Öffnungszeit von 34,5 Stunden und zwei Stunden Randzeit entstünde ein weiterer Personalbedarf von 2,15 Stellen. Hierbei entstünden Personalkosten von rund 115 000 Euro jährlich. Der Gemeinderat votierte einstimmig für die Umwandlung der Halbtagesgruppe mit bestehendem Personal und der Option, bei Bedarf schnell zu reagieren.