Nach Fertigstellung der Ausgleichsmaßnahmen beim Ehleweg darf sich die Natur entwickeln. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Waldbegehung: Revierförster Peter Gapp führt Gruppe auch zur neuen Finnbahn

Mönchweiler (mhm). So mancher Pilzsammler oder Spaziergänger rieb sich verwundert die Augen. Ein ganzer Konvoi an Fahrzeugen kam ihnen auf den Waldwegen im Mönchweiler Forst entgegen. Der Gemeinderat, die Verwaltung und interessierte Bürger hatten sich zum Waldbegang mit Revierförster Peter Gapp eingefunden und Fahrgemeinschaften gebildet.

Besichtigt wurden die Fertigstellung der Ausgleichsmaßnahmen im Ehleweg beim ehemaligen "Flugplatz", am Fohrenwaldweg der Umfang der geplanten Erweiterung Gewerbegebiet "Egert IV", die Tauschfläche der Stadt Villingen-Schwenningen an der Fichtenstraße und die Finnbahn beim ehemaligen Trimm-Dich-Pfad.

Der Waldbegang stieß auf großes Interesse. Förster Peter Gapp führte die große Gruppe zunächst auf die nassen Flächen am Ehleweg. Hier hatte der Sturm in den Jahren 1990 und 1999 kräftig gewütet, Fichten und Kiefern umgeworfen und ein großes Loch in den Wald gerissen. Dort wurde mit Erle und Eiche aufgeforstet und nun durch den Forst eine Biotoplandschaft geschaffen. Zwischen den lichten Bäumen füllen sich kleine und größere Tümpel langsam mit Wasser. Allein durch die Regenfälle der vergangenen Wochen hat sich schon einiges getan. Die ersten Stockenten wurden gesichtet, Molche und Frösche haben schon Gefallen an dem entstehenden Biotop gefunden. Gapp ist sich sicher, dass sich hier etwas Gutes entwickelt. "Wir werden hier eine Artenvielfalt erhalten." Er möchte noch etwas Geld in die Hand nehmen und mit Bienenweiden für eine biologische Vielfalt sorgen.

Chancen sieht Gapp auch für die Jagd auf Schwarzwild. "Hier auf der Fläche halten sich die Wildschweine gerne auf – wir wollen hier Hochsitze bauen." Die Ausgleichsfläche am Ehleweg wurde für die Waldentnahme im Bereich des Gewerbegebiets geschaffen. "Sollten noch mehr Flächen gebraucht werden, hier wären sie vorhanden. Das Gelände verträgt noch ein paar Biotope", erklärte Gapp.

Nach der Besichtigung der geplanten Erweiterung des Gewerbegebietes "Egert IV", ging es weiter auf die Ausgleichsfläche an der Fichtenstraße. Hier erklärte Gapp die geplanten Maßnahmen. Mit Ahorn soll hier aufgeforstet werden: "Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird es hier ganz anders aussehen", versprach Gapp. Totholz bleibe liegen, so mache man wieder einen großen Schritt in Richtung Naturwald.

Nächstes Ziel der Gruppe: Die neu gestaltete Finnbahn. Für Bürgermeister Rudolf Fluck gibt es hier noch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. "Man könnte viel mehr draus machen." Ihm schwebe eine Art Naturlehrpfad vor. "Wir haben eine Naturparkschule, und das Kinderhaus ist mit seinen Kindern hier im Wald", erläuterte Fluck seine Vorstellungen.

Nach rund zweieinhalb Stunden endete der interessante Waldbegang mit einem zünftigen Vesper in der Waldhütte.