Bürgermeister Rudolf Fluck (links) und Thomas Kring, Leiter des Naturschutzgroßprojekts Baar, informieren über die geplanten Maßnahmen in der Gemeinde Mönchweiler. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturschutzgroßprojekt: Ausstellung im Rathaus informiert über Planung und Relevanz

Wer sich näher mit dem Naturschutzgroßprojekt Baar und dessen Bezug zur Gemeinde Mönchweiler befassen möchte, hat nun die nächsten Tage dazu Gelegenheit.

Mönchweiler. Auf Schautafeln, Karten und Beschreibungen stellt sich das Großprojekt in den Räumen im Obergeschoss des Rathauses dar. Denn Mönchweiler ist seit einem generellen Gemeinderatsbeschluss vom April 2016 mit dabei. Damals hatten die Gemeinderäte einstimmig die Planung und Umsetzung des Projekts auf der Gemarkung genehmigt. Außerdem wurden für das Projekt gemeindeeigene Flächen zur Verfügung gestellt – all das natürlich nur in Abstimmung mit den Bewirtschaftern der Fläche.

Die Ausstellung soll nun die Bürger der Gemeinde detailliert über die Planung informieren und für die Wichtigkeit des Großprojekts werben. Die Baar ist Übergangsbereich zwischen dem Schwarzwald im Westen und der Schwäbischen Alb im Osten. Eine Vielfalt an Böden ist hier zu finden, kontinentales Klima herrscht in den Höhenlagen zwischen 650 und 800 Metern. Auf der Baar liegen auch die Quellbereiche von Donau und Neckar. Diese Rahmenbedingungen ließen unterschiedliche Ökosysteme entstehen.

Für den Biotopverbund ist die Baar von großer Bedeutung. Das ist auch das Hauptaugenmerk in den Planungen des Landratsamtes, wie Projektleiter Thomas Kring berichtet. Seit langem werden diese Naturschutzprojekte vom Bund großzügig gefördert und auch das Land gibt Gelder dazu frei. Bei der Umsetzung kommen so stolze 90 Prozent Förderung zusammen. Die Maßnahme in Mönchweiler umfasst rund 121 Hektar Fläche – vom Gaienbühl bis zum Mönchsee-Rohrmoos.

Am interessantesten sind die Flächen am Mönchsee – sowohl die Nass- und Streuwiesen, als auch die offenen Grünlandflächen. Genau das braucht das hier heimische Braunkehlchen, das auf der roten Liste der bedrohten Tierarten steht. Kring weiß um die Problematik bei der Verhandlung der bewirtschaftenden Landwirte: "Die Reaktionen bei Gesprächen sind ganz unterschiedlich." Es geht hier um Extensivierung und Ausgleichsflächen, jede Einschränkung für die Landwirte müsse kompensiert werden. Renaturierung von Bachläufen und Uferzonen zählen auch zu den Maßnahmen. Hier müsse man intensive Gespräche mit den Anglern an Wolfsteich und Mönchsee führen.

Sollten Bürger konkrete Fragen zum Naturschutzgroßprojekt haben, könne sie sich direkt beim Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar informieren. Schulklassen oder Kindergärten können sich ebenfalls melden, wenn sie mit ihren Kindern die Ausstellung mit einer Fachkraft anschauen möchten – es wird dann versucht, einen Termin zu vereinbaren.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 24. März zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.