Die Spieler der ersten Mannschaft mit Trainer Holger Müller. Sie sind die Zukunft des Vereins. Foto: Hetteich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Der FC Mönchweiler feiert am 17. Mai sein Jubiläum mit einer großen Gala

Der Fußballverein Mönchweiler feiert sein 100-jähriges Bestehen. Die Historie des Clubs ist so bewegend, wie kaum eine andere. Viele ehrenamtliche Helfer machten den Verein zu dem, was er heute ist.

Mönchweiler. Der Fußballclub blickt auf ein bewegtes Jahrhundert zurück, durchlebte sportlich wie auch menschlich Höhen und Tiefen, wurde von vielen engagierten Menschen geprägt und geleitet. Bis heute einer der großen Vereine in der Schwarzwaldgemeinde. Mit einem Galaabend am 17. Mai wird der FC dieses Jubiläum gebührend feiern.

Mit dem Jubiläum, so Matthias Storz, wolle man all jenen danken, die sich seit der Gründung des Vereins in dessen Dienst gestellt haben. "Alle, die heute und in der Vergangenheit den Verein getragen und geführt haben" erklärt Storz weiter.

Natürlich wird auch die Gemeinde mit ihren Bürgermeistern und den Mitarbeitern des Bauhofs nicht vergessen. Blickt man heute auf den Sportplatz, zeigt sich deutlich die positive Entwicklung der Anlage. Doch einen Sportverein wie den FC Mönchweiler zu führen, ist eine große Herausforderung. "Der heutige Zeitgeist stellt den Verein und die Verantwortlichen vor ganz neue Herausforderungen", weiß Storz. Es bleibe die Aufgabe, den Bestand des Vereins zu sichern, ihn auf wirtschaftlich gesunde Beine zu stellen und den bestmöglichen sportlichen und gesellschaftlichen Erfolg anzustreben. Für Bürgermeister Rudolf Fluck hat der FC Mönchweiler eine große Bedeutung für die Gesellschaft. "Speziell im Jugendbereich, wo Tugenden wie Teamgeist, Toleranz und Fairness vermittelt werden, helfen uns diese Vereine, die Entwicklung junger Menschen positiv zu beeinflussen", erklärt der Rathauschef.

Wenn am 17. Mai in der Alemannenhalle gefeiert wird, wird Verantwortlichen und Gästen wieder einmal bewusst, wieviel Arbeit und Herzblut nötig ist, um einen Verein über Klippen und durch Krisen hinweg sicher zu führen und bei all dem auch die Lust und die Freude nicht zu verlieren. Denn seit der Verein 1919, ein Jahr nach Ende des Erster Weltkrieges, gegründet wurde, gab es immer wieder Tiefschläge. War ganz zu Beginn der Vereinsgeschichte der Fußball noch auf einem beginnenden Siegeszug in Deutschland, konkurriert er heute mit anderen Sportarten und muss sich dem veränderten Freizeitverhalten junger Menschen stellen.

Bei der Gründung übernahm Hermann Meseberg als Vorsitzender Verantwortung. Im Jahr 1922 nahm der Verein erstmals an Verbandsspielen teil und konnte auch schon eine zweite Mannschaft und ein Jugendteam an den Start bringen.

Der Kampfgeist hatte dem FC Mönchweiler Respekt verschafft

Der Start glückte, in der Saison 1923/24 wurde man erstmals ungeschlagen Bezirksmeister der C-Klasse – und erreichte – ebenfalls ungeschlagen – den Titel des Gaumeisters. Schon ein Jahr später erspielte man sich den Aufstieg in die damalige A-Klasse.

Nach einem Umbruch in der Mannschaft konnte man erst wieder zu Beginn der 19 30er Jahre zu Erfolgen kommen – der FCM wurde wieder Meister, Ernst Haas übernahm den Vorsitz der Fußballer. Nur ganz knapp konnte der Abstieg im der folgenden Saison vermieden werden – der Kampfgeist und die spielerische Klasse hatte dem FC Mönchweiler jedoch Respekt verschafft. Dies schlug sich auch im zweiten Kreisligaspieljahr nieder. So schrieb eine Sportzeitung damals: "Und somit steht am Kopf der Tabelle der Name Mönchweiler, ein kleiner, bislang unbekannter Dorfverein aus dem Schwarzwald". Nach Kriegsausbruch 1939 wurde durch die Einberufung vieler Spieler der Spielbetrieb eingestellt – nach Kriegsende stand der Verein vor einem Trümmerhaufen. Nur langsam kam der Spielbetrieb nach 1946 wieder in Gang, Ulrich Kiefer übernahm an der Spitze des Vereins die Verantwortung. Stutzen, Trikots und Schuhe waren Mangelware, zu den Auswärtsspielen brauchte man einen Fahrbefehl und eine Treibstoffzuteilung für den Holzvergaser.

Nach schwierigen Jahren durfte der FC Mönchweiler 1950 wieder unter dem alten Vereinsnamen auftreten. 1950 bis 1951 wurde man, wiedererstarkt, Meister der Kreisklasse und stieg in die Bezirksklasse auf. Mit August Kayan ging man in die neue Saison und 1953/1954 gelang der große Wurf: Der FC stieg in die zweite Amateurliga auf, in der man sich drei Jahre lang halten konnte. Trotz umsichtiger Führung konnte in den nächsten Jahren der Abstieg in die B-Klasse nicht verhindert werden, erst in der Saison 1963/64 schaffte man den Wiederaufstieg.

Die folgende Saison brachte erneut einen Höhepunkt – als Meister schaffte man den Aufstieg in die zweite Amateurliga. Eine der spannendsten Runden der Vereinsgeschichte beendete der FCM in der Saison 1975/76, als man am Ende mit nur ganz knappem Vorsprung als Meister in die Landesliga aufstieg – die man aber bereits in der zweiten Saison wieder verlassen musste. Erneut Landesligaluft schnupperte der FCM zu Beginn der 1980er Jahre – wieder für eine Saison, dann stand der erneute Abstieg fest.

Für die hervorragende Jugendarbeit erhielt der Verein den Sepp-Herberger-Preis

Nur mit viel Glück verhinderte man in der Folge den freien Fall in die Kreisliga A. Für die hervorragende Jugendarbeit erhielt der Verein 1983 den Sepp-Herberger-Preis – Peter Häbich hatte maßgeblichen Anteil an der Auszeichnung. Was folgte, war der Abstieg der ersten Mannschaft in die Kreisklasse A. Doch die nächsten Jahre erholte sich der FCM sportlich, das neue Vereinsheim konnte gebaut werden – der Aufwärtstrend setzte sich fort. 1987 übernahm Lothar Bösinger die Vereinsführung, die Erste stieg wieder auf und am Vereinsheim konnte die Terrasse in Eigenleistung gebaut werden. Der Aufwärtstrend gipfelte in der Saison 1996/97 in den Aufstieg in die Landesliga. Die Saison 2003/04 ging als die schwärzeste Saison in die Vereinsgeschichte ein. Ohne Sieg und mit 95 Gegentoren in 32 Spielen stieg man als Tabellenletzter aus der Bezirksliga ab. Erst in der laufenden Saison zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend beim FC Mönchweiler. Mit Holger Müller als Trainer konnten acht A-Jugendspieler wieder in die aktive Mannschaft eingebunden werden.