Geladene Gäste stehen im neuen Medizinlabor der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schulen. Hier werden künftig Medizinische Fachangestellte nach modernsten Methoden ausgebildet. Foto: GHS Horb/Koeper

Die Berufliche Schule Horb hat ein neues medizinischen Labor. In der vor wenigen Tagen eingeweihten Einrichtung werden Medizinischen Fachangestellte ausgebildet.

Horb - Sie kommen aus Horb, Freudenstadt, Nagold und Rottweil: Die Schüler, die künftig im fachpraktischen Bereich nach modernstem Stand unterrichtet werden.

In einer Feierstunde zur Eröffnung sprach Landrat Klaus Michael Rückert zu den geladenen Gästen aus der Ärzteschaft, dem Prüfungsausschuss und den weiteren Schulleitungen der drei anderen Beruflichen Schulen im Landkreis und den unterrichtenden Lehrkräften der Schule.

Weitsichtig geplant

Rückert freue sich über die gelungene Neueinrichtung des medizinischen Labors. Aufgrund der vor vielen Jahren beschlossenen Budgetierung der Schulen gäbe es eine große und finanziell hohe Flexibilität in der Umsetzung der pädagogischen Haushalte der Beruflichen Schulen im Landkreis. Die Horber Schule beweise, dass mit Weitsicht und sehr guter Planung und Übertragbarkeit von Haushaltsmitteln große Sprünge machbar seien, ohne dass zusätzliche Mittel beantragt werden mussten. Die Neueinrichtung des Labors sei ein Beleg dafür, dass dieses Prinzip erfolgreich ist. Rückert unterstrich auch die Entscheidung zum Neubau des Krankenhauses im Landkreis Freudenstadt.

Modernste Technik

Er sagte, dass modernste Technik vor Ort nun mit modernster Technik in der Ausbildung Hand in Hand gehe. Besonders bemerkenswert sei nun, dass jetzt auch die Auszubildenden in den Arztpraxen von neuer Technik berichten könnten und dass dies als Anstoß für die Weiterentwicklung ansässiger Arztpraxen dienen könnte.

In seiner Begrüßung stellte Schulleiter Jochen Lindner das pädagogische Engagement seines Kollegiums in den Vordergrund. Mit diesem neuen Labor werde neben der Lernfabrik 4.0 ein neuer Meilenstein in der Historie der Horber Schule gesetzt. Er dankte Landrat Rückert für die Verlässlichkeit und das Vertrauen des Kreistages gegenüber den beruflichen Schulen.

Besonders stolz sei man, dass die innovative Konzeption des Labors aus der Idee einer Fachlehrerin, die zugleich auch als Projektleiterin fungierte, entstand. Die Schule verfüge nun über ein Vorzeigelabor, welches die Laborausstattungsfirma deutschlandweit als Referenzlabor bewerbe. Die Idee für das Labor sei im Rahmen eines Personalentwicklungsgesprächs entstanden und habe ihn umgehend "infiziert".

Landrat nimmt Blut ab

In einem unterrichtsnahen Rollenspiel wurde eine vollständige Lernsituation dargestellt, wobei einer programmierbaren Demonstrationspuppe eine Blutprobe unter realistischen Bedingungen entnommen wurde. Hierbei glänzte Landrat Rückert durch emphatische, beruhigende Patientenansprache und äußerst fachkundiges Blutabnehmen, gelernt in seiner Zeit im Rettungswesen.

Im zweiten Teil der Lernsituation wurde dann das Blut im neu eingerichteten Labor mikroskopisch und mit neuester Messtechnik untersucht. Innerhalb von 40 Sekunden wurde ein großes Blutbild mit allen notwendigen Informationen erzeugt.

Bilder mit 3D-Mikroskop

Neben der Blutuntersuchung standen auch Mikroskope mit externer digitaler Bilddarstellung und ein 3D-Mikroskop im Mittelpunkt der Vorführung. Die Projektleiterin berichtete, dass im Labor die Technik nicht nur als Technik unterrichtet wird, sondern vor allen Dingen als Möglichkeit der Selbstkontrolle für das jeweilige Schülerhandeln zu verstehen sei – Hilfe zur Selbsthilfe.

Deutlich mehr Präzision

Auch die anwesenden Auszubildenden konnten berichten, dass mit den neuen Geräten viel präziser und fehlerfreier gearbeitet werden könne als bisher. Es sei jetzt endlich möglich, der Lehrkraft das selbst erzeugte Mikroskopiebild direkt zu zeigen, ohne dass der Bildausschnitt verfälscht werde.

Die Vertreterinnen des Prüfungsausschusses konnten gemeinsam auf den immensen Vorteil der neuen Geräte im Hinblick auf eine objektivere und für die Prüflinge deutlich bessere Prüfungssituation verweisen. Eine Tatsache, die man nicht hoch genug hervorheben könne.