Der SV Rotfelden wurde 1922 gegründet und kann in diesem Jahr nicht nur auf ein Jahrhundert erfolgreicher Vereinsarbeit zurückblicken – sondern zugleich auch sein Jubiläum gebührend feiern. Den Auftakt der Festaktivitäten bildeten zwei Theateraufführungen in der Rotfelder Gemeindehalle.
Ebhausen-Rotfelden - Im vergangenen Jahr war die Idee gereift, die 2009 stillgelegte Theatergruppe des Sportvereins zum 100-jährigen Jubiläum zu reaktivieren – zumal man im Vorstand mit der ausgebildeten Theaterpädagogin Sylvia Kadner über eine ausgewiesene Expertin verfügt. Gesagt getan - und Mitte 2021 begannen die Proben, nachdem Regisseurin Sylvia Kadner nach intensiver Suche mit "Hot cuisine. Keine Wurst für niemanden!" das passende Stück gefunden hatte. "Wir wollten kein schwäbisches Lustspiel, sondern eine Komödie mit Anspruch und aktuellem Zeitbezug", macht die Regisseurin deutlich. Die Proben standen noch ganz unter dem Einfluss von Corona, denn bis vor drei Wochen hatten die Laienspieler noch mit Masken geprobt.
Volles Haus
Doch am Wochenende war es nun soweit: Zweimal hob sich vor vollem Haus in der Festhalle der Vorhang – und immer wieder gab es Szenenapplaus oder Lacher für den Wortwitz der Akteure auf der Bühne. In "Hot cuisine. Keine Wurst für niemanden!" hat die Sanitärfirma des Herrn Topp (gespielt von André Schneider) dichtgemacht, und viele Menschen stehen nun auf der Straße. Doch auf dem verwaisten Fabrikgelände steht gegenüber der mit Bauzäunen verbarrikadierten und mit Klodeckeln dekorierten Fabrik ein schicker Imbisswagen. Die ehemalige Mitarbeiterin Johanna Stolzenberg alias "Joe" (Maike Katz), sieht ihre Würstchenbude als neues Standbein für ihre Existenz und als Treffpunkt für die alten Kollegen.
Provinz-Kapitalist Topp ist da ganz anderer Meinung, weil er die Firma an eine Veganer-Initiative verkaufen will. Deshalb versucht er mit allen legalen und illegalen Mitteln, die Würstchenbude loszuwerden, die so gar nicht in sein Konzept passt. Helfen sollen ihm dabei sein ehemaliger Hausmeister Bertram Stolzenberg (Oliver Rösch) - Ex-Mann von Johanna.
Lebhafter Treffpunkt
Die wird allerdings unterstützt vom Lebenskünstler Zottel (Simon Volz), der sich im Imbiss bereits häuslich eingerichtet hat und sich als sehr wandlungsfähiger Mitstreiter erweist – vom ehemaligen Scout einer Modell-Agentur bis hin zum Anwalt oder Therapeut. Und dann wird die Bude ganz zur Freude des Publikums tatsächlich sehr schnell zu einem ausgesprochen lebhaften Treffpunkt. Mit von der Partie sind auch noch Leonie Meise (Monika Kühnel) vom Bauamt sowie Anna Stolzenberg (Elena Beuerle), Stefanie (Anja Weik) und Markus Topp (Linus Kadner), die dazu beitragen, dass alles ein unvorhergesehenes, aber gar nicht so schlechtes Ende nimmt.
Klar freute sich Regisseurin Sylvia Kadner anschließend über den Applaus und das positive Feedback aus den Reihen der Besucher. Gleichzeitig machte sie deutlich: "Von mir aus können wir die Theater-Tradition beim Sportverein gerne fortsetzen."
Tanz in den Mai
Am zweiten Theaterabend folgte auf die Komödie der "Tanz in den Mai" mit Claudia Träger. Weitere Mitwirkende hinter den Kulissen waren Rita Fessele (Maske) sowie Harald Kübler, Jan Weik, Dieter Nestle, Roland Süßer und Daniel Müller (Bühnenbild).