Vor 30 Jahren wurde die Modern Music Show in Gechingen aus der Taufe gehoben. Das feierte der Musikverein mit zwei Konzerten. Das Publikum war hin und weg.
Es ist ein verlässlicher Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Gäugemeinde: Die Modern Music Show (MMS). Und genau so verlässlich ist sie auch ausverkauft. So war es auch in diesem Jahr. Freitags und samstags zog der Gechinger Musikverein je 430 Besucher an. Die Festhalle war damit an beiden Abenden ausverkauft. Alle Tickets waren schon eine Woche nach Verkaufsstart weg.
Warten auf Campingstühlen
Entsprechend groß war der Andrang am Freitag. Schon um 17 Uhr warteten die ersten Gäste mit Campingstühlen vor dem Eingang, erzählte die Schriftführerin Kristina Weiß. Bei der MMS gibt es nämlich keine Platzkarten. Und auch wenn die Show eigentlich erst um halb neun startet, öffnen sich die Türen schon um sieben. Denn es gibt auch noch etwas zu essen.
Um sich mit vollen Magen zurückzulehnen, war aber keine Zeit. Denn die 55 Gechinger Musiker unter der Leitung von Stefan Schneider gingen gleich in die Vollen. Mit „Zusammen“ von den Fantastischen Vier und Clueso enterten sie die Bühne. Die Gechinger rappten die Parts der Fantas sogar selbst. Bei den weiteren Liedern übernahmen dann Stefan Eitel, Carlos Kluge und Julia Dürr den Gesang. Hartmut Kuonath am Bass, Simon Schwarzer (Gesang und Gitarre) sowie Bernie Schaible am Keyboard komplettierten die Band.
Pyro-Effekte und perfekter Bühnenaufbau
Und die heizten mit „Let me entertain you“ die Menge gleich weiter an. Zum Refrain gab es hier die ersten Pyro-Effekte des Abends. Beim Musikverein hatte man sich mit dem Bühnenaufbau generell ins Zeug gelegt. Die Fläche wurden vergrößert, die Bühne stimmungsvoll ausgeleuchtet, Pyro-Effekte gezündet und alles auf eine Videoleinwand übertragen, damit auch die auf den hinteren Plätzen alles mitbekamen. Für die ganze Technik waren Roman und Conny Kober, Flo Lehnen sowie Marc Weckenmann verantwortlich.
Die Jugendkapelle performte den „Cup Song“ – und musste prompt die erste Zugabe des Abends spielen. Lady Gagas „Hold my Hand“ wurde dann zwar in kleinerer Besetzung gespielt, was es aber nicht weniger beeindruckend machte. Auch Klassiker wie ein Toto-Medley oder „Final Countdown“ sorgten für gute Stimmung in der Halle. Der „Circle of Life“ aus König der Löwen war ein Höhepunkt des Abends. Mit eigens gebastelten Tierkostümen liefen ein paar der Musiker in Anlehnung an das Hamburger Musical durch die Halle.
Ausschnitte aus der allerersten Show
Es war die mittlerweile 30. Auflage der MMS. Auch wenn die diesjährige Show kein offizielles Motto hatte, stand diese lange Zeitspanne doch über allem. In einem Video-Einspieler kamen die damaligen Initiatoren zu Wort, sogar Ausschnitte der ersten Show waren zusehen. Blue Man-Group, Gospelchor, Blues Brothers – über die Jahre ließen sich die Gechinger einiges an Programm einfallen. Im Eingangsbereich der Halle erinnerten die früheren Requisiten an diesen Ideenreichtum.
Veranstalter halten ihr Versprechen
„Drei Stunden fette Party“, wurden dem Publikum am Freitag in einer Ansage versprochen. Und So war es auch. Gegen Ende wurde es immer rockiger. Simon Schwarz heizte bei Jimi Hendrix’ „Hey Joe“ mit seinem Solo die Menge weiter an. Julia Dürr sang sich stimmgewaltig durch Duffys „Mercy“ und „Here I go again“ von Whitesnake – ein weiterer Höhepunkt des Abends.
Als schließlich Wolfgang Petry erklang, standen alle, manche sogar auf ihren Stühlen. Folgerichtig mussten die Musiker ganze drei Zugaben liefern. „Hangover“ für die Jungen, „Über sieben Brücken“ für die Alten und „Hey Jude“ für alle. Beim großen Finale des Beatles-Hits stimmte wirklich jeder ins „Na na na nanana na“ mit ein.