Die Projektion auf die Relief-Modellplatte zeigt, wie sich die Regional-Stadtbahn künftig durch die Region schlängeln wird. Foto: Müller

Ein 3D-Relief in der Bahnhofsvorhalle soll ein Vorgeschmack darauf geben, was die Bahnfahrer in der Region mit Reaktivierung der Talgangbahn erwartet. Die Animation zeigt, sie die Regional-Stadtbahn fahren soll.

Albstadt-Ebingen - Wo ist ein animiertes Reliefmodell von der künftigen Regional-Stadtbahn besser aufgehoben als im Ebinger Bahnhof? Seit Donnerstag können Bahnfahrende und interessierte Albstädter sich im Raum des ehemaligen Bahnhofskiosks ein genaues Bild darüber machen, wie sich die Regional-Stadtbahn im Falle einer Reaktivierung bewegen wird.

Den Weg der S1 verfolgen

Über einen Beamer werden verschiedenen Kartendarstellungen auf die weiße Holzplatte projiziert, in welche anhand von Satellitendaten das Relief der Schwäbischen Alb hineingefräst wurde. Beispielsweise kann man in der Simulation verfolgen, wie die zukünftige Linie S1 – ein hellgrüner Punkt, der die Bahn symbolisiert – von Onstmettingen über Ebingen bis Tübingen nach aktuellem Planungsstand fahren wird. "So können sich die Bürger informieren, wo, wann und wie schnell die Züge fahren werden", erklärt Tobias Bernecker, Geschäftsführer des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb.

Wichtig für den Entscheidungsprozess

"Dies ist im Entscheidungsprozess enorm wichtig", ergänzt Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. Die Präsentation des Modells ist die Zusammenfassung der Bürgerinformationsveranstaltung, welche die Stadt Albstadt in den vergangenen Wochen angeboten hat. Am 21. Juli entscheidet der Albstädter Gemeinderat über das Millionenprojekt. "Ich wünsche mir und hoffe für alle, dass die Talgangbahn reaktiviert wird", sagt der OB.

Verantwortlich dafür, dass das 3D-Modell nun im Ebinger Bahnhof steht, ist Grünen-Kreisrat Ulrich Kohaupt. Er hat das Relief im Landratsamt gesehen und in die Wege geleitet, dass es auch in Ebingen ausgestellt wird. "Die Talgangstrecke ist keine Linie, die irgendwo im Nirgendwo endet, sondern Teil eines Großen", meint Kohaupt. Das Modell zeigt tatsächlich nicht nur die Bahnstrecke Onstmettingen-Tübingen, sondern wie sich verschiedene Regionalzüge gleichzeitig durch die Berge und Täler der Region mit Zentrum Tübingen schlängeln.Die verschiedenen Kartenanimationen wechseln durch: Eine weitere zeigt, wo die Pendlerströme am stärksten sind – und folglich erhöhter Bedarf nach einer adäquaten Bahnanbindung besteht. "Für Pendler aber auch für den Tourismus ist das eine große Sache", findet Kohaupt.

2030 wird es auf jeden Fall

"Die Prosperität der Region und die Pendlerströme sprechen eine eindeutige Sprache", betont Bernecker. "Daher wollen wir das Projekt so schnell wie möglich verwirklichen, dass die Region möglichst früh davon profitieren kann." Doch wann können Pendler von der Regional-Stadtbahn profitieren? Bernecker möchte sich – wohl wissend, welch immenser Umfang das Projekt hat, nicht so weit aus dem Fenster lehnen. 2030 werde es auf jeden Fall, bis ein Zug von Onstmettingen nach Ebingen fährt; bis 2035 wolle man möglichst fertig sein.

3D-Modell bis Ende Juli ausgestellt

Bahnfahrende können das die Simulation täglich währen der Öffnungszeiten der Bahnhofshalle begutachten, ein vorangestellter Bildschirm versorgt sie mit den nötigsten Informationen. Die Bahnstrecken haptisch erleben und mit den Händen über die Schwäbische Alb streichen geht hingegen nicht. Die Glastüre des Raumes ist verschlossen. Jedoch gedenkt Kohaupt, dass man samstags zum "Tag der offenen Tür" erheben könnte – zumindest für ein, zwei Stunden. Das Reliefmodell ist noch bis Ende Juli ausgestellt. Bis dahin besteht dann Gewissheit, ob das Miniaturmodell einmal ganz groß umgesetzt wird.