Ihre Absolventen sowie ihr 50-jähriges Bestehen hat die Modefachschule Sigmaringen gefeiert.
Gleich zwei Anlässe zu feiern hatte die Modefachschule Sigmaringen bei der Modenschau „Transformation“ in der Stadthalle: ihre 61 Absolventen und das 50-jähriges Bestehen des staatlich anerkannten Berufskollegs für Mode und Design.
Zahlreiche prominente Gäste wie etwa Gerlinde Kretschmann, Ehefrau des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, sowie Repräsentanten bekannter Modefirmen waren bei dieser Feier zugegen.
115 Zertifikate vereint die Jahrgangsbeste auf sich
Tags zuvor hatten die 61 Absolventinnen ihre Abschlusszeugnisse als staatlich anerkannte Modedesignerinnen entgegengenommen. 33 von ihnen hat die Handwerkskammer Reutlingen auch als Maßschneidergesellinnen freigesprochen. Fünf Schüler parallel zu ihrer Ausbildung zudem die Fachhochschulreife absolviert.
Ganz besondere Leistungen erbrachte die Jahrgangsbeste Franziska Kiermeier. Sie erreichte nicht nur einen Notendurchschnitt von 1,4, sondern zeigte zudem mit 115 Zertifikaten besonderes Engagement, sich zusätzlich zu ihrer Ausbildung als Modedesignerin und Maßschneiderin in weiteren Bereichen individuell zu qualifizieren.
Eine Fachschule, die die Modewelt und Sigmaringen prägt
„Die Modefachschule prägt nicht nur die Modewelt, sondern auch Sigmaringen“, lobte der stellvertretende Bürgermeister Manfred Storrer in seinem Grußwort vor der fast zweistündigen Modenschau.
Darin blickte er auch auf die Geschichte der Bildungseinrichtung zurück, die seit 1974 von Christiane und Hartmut Hopf als Schulleiter und Geschäftsführer geleitet und von ihrem Mut zur ständigen Veränderung geprägt wird.
Wie wandlungsfähig Mode sein kann, zeigten danach die diesjährigen Absolventen: In unterschiedlichsten Kollektionen reflektierten die Nachwuchsdesigner ihr Verhältnis zu sich selbst, zur Umwelt und auch zur Modeindustrie. Sie stellten zu Stoff gewordene Fragen, entwickelten Neues aus Bestehendem und gaben Antworten.
Schritt für Schritt zum wahren Ich
Die Kollektionen spiegelten dabei nicht nur Spielräume von Fantasie und Materialien wider, sondern zeigten auch verschiedene handwerkliche Verarbeitungsweisen. Absolventin Marlene Gabriela Pustiowsky etwa widmete ihre Kollektion „Musubi“ den sich verändernden Beziehungen zwischen Menschen und verarbeitete dafür unter anderem reflektierende Materialien.
Absolventin Linnea Scherbaum beschäftigte sich zum Thema „Überfülle“ mit der Frage, wie in einer Welt voller Möglichkeiten Wichtiges von Unwichtigem unterschieden und der wahre Wesenskern eines Individuums zum Tragen kommen kann.
Die Kleidungsstücke sollen dazu ermutigen, diesen Kern zu zeigen, sich ihm Schicht für Schicht anzunähern und so zu seinem wahren Ich zu gelangen. Mode – das bewiesen die Kollektionen – wird so auch zu dem, was man daraus macht.