Freuen sich über die Resonanz auf der E-Fuels-Info-Tour: Andreas Röpe (von links), Hans-Joachim Eckert, Hubert Bauer und ahg-Chef Bernd Gall. Foto: Lück

Da staunen die Macher der "E-Fuels-Info-Tour": Die Avia Tankstelle von Hans-Joachim Eckert war knallvoll. 100 Besucher – vom Landtagsabgeordneten, über Autohändler, Schrauber und dem Dekra-Mann – wollten wissen, ob der Verbrennermotor noch eine Chance hat.

Horb - Hubert Bauer von der Tessol – betreiben zahlreiche Avia-Tankstellen, unter anderem in Horb und Empfingen – sagt: "Seit vielen Quartalen engagieren wir uns für die E-Fuels. Anfang des Monats nach dem EU-Beschluss hätten wir fast den Kopf in den Sand gesteckt. Jetzt haben wir Hoffnung, dass es nicht vergebens war." Denn: Der EU-Ministerrat hatte dafür gestimmt, dass Verbrennermotoren mit E-Fuels auch nach 2035 fahren dürfen.

Individualverkehr nur mit E-Fuels möglich?

Andreas Röpe von der E-Fuels-Info-Tour: "E-Kerosin will jeder in der Politik. Doch wenn man den in der Raffinerie fertigt, entstehen gleichzeitig vier mal soviel E-Fuels wie Benzin. Wer das eine will, kann das andere nicht lassen." Tessol-Geschäftsführer Bauer: "Die Rohstoffe, so Berechnungen, reichen nur für 13 Millionen E-Autos in Deutschland. Was ist mit den anderen 30 Millionen Autos im Bestand? Wer den Individualverkehr erhalten wird, kommt um E-Fuels nicht rum."

Wolf Hoffmann setzt auf Nachhaltigkeit – dank seiner Frau

Und damit gab es genug Gesprächs-Impulse für die Gäste. Da diskutieren die Werkstatt-Mitarbeiter von Fiat mit denen von Renault Uhl. Kreisrat Wolf Hoffmann (Grüne) sagt zu seinem AfD-Kollegen Uwe Hellstern, der auch im Landtag sitzt: "Ich hatte Glück. Meine Frau hat angeregt, dass wir auf Nachhaltigkeit setzen. Jetzt produziere ich den Strom für 8 Cent pro Kilowattstunde. Mein VW ID.3 verbraucht 15 Kilowatt auf 100 Kilometer. Bei dem Benzinpreis lacht mein Herz."

Uwe Hellstern stört an den Diskussionen deren Vereinfachung

Hellstern, Doktor der Naturwissenschaften und Chemiker, sagt: "Mich stört immer, dass bei den Diskussionen immer vereinfacht wird. Bei der ›Fischer-Tropf-Technik‹ zur Gewinnung von E-Fuels sind wir genauso von seltenen Erden aus China abhängig wie bei den E-Autos! Es wären Verfahren zur Gewinnung interessant, die nicht auf Strom basieren. Und wenn die Befürworter hier erzählen: ›1 Euro Herstellungspreis.‹ Klar: Aber da kommt noch der Transport aus den Sonnenregionen wie Sahara oder Chile hinzu!"

Daniel Steinrode spricht Hans-Joachim Eckert Lob aus

Bernd Gall, Chef von ahg Horb, freut sich natürlich über den Mini, der mit E-Fuels läuft: "Da fehlt nur noch unser Kennzeichen-Halter." Daniel Steinrode, Ortsvorsteher vom Nagolder Stadtteil Vollmaringen, sagt: "Mich interessiert das Thema. Ich bin Avia-Stammkunde in Eutingen – das Thema interessiert mich. Spannend finde ich dabei die Frage, wie effizient die E-Fuels sind. Hans-Joachim Eckert hat das jedenfalls perfekt organisiert!"

Röpe von der Info-Tour: "Wir hatten jede Menge intensive Gespräche. Von der Oktanzahl der E-Fuels bis hin zur Produktion. Schön, dass es in Horb Menschen gibt, die noch Benzin im Blut haben!"