Die angebotenen Anrufbusse haben im Landkreis Rottweil an Akzeptanz zugelegt. Foto: © polack – stock.adobe.com

Für viele Menschen ist es nicht selbstverständlich von A nach B zu kommen. Insbesondere nicht am späten Abend im nichtstädtischen Gebiet.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel verkündete im Rahmen der Sitzung des Verwaltungsausschusses, dass der angebotene Anrufbus an Akzeptanz zugelegt hat. Dabei handelt es sich um Pkws oder Kleinbussen, welche nach Fahrplan einzelne Haltestellen im Landkreis Rottweil abfahren und elektronisch oder per Anruf bestellt werden können. Diese Anrufbusse ermöglichen, auch spätabends noch in die Peripherie zu kommen. Aus dem Jahresbericht 2022 geht hervor, dass dieses Angebot von insgesamt 40 046 Fahrgästen genutzt wurde und damit mehr als doppelt so vielen als im Jahr 2021, mit 17 877 verzeichneten Fahrgästen.

Angebot findet langsam im Land Einzug

Michel verwies jedoch in diesem Zusammenhang auf die Coronapandemie. Im ersten Quartal 2022 sei die Lage mit einer Inzidenz von über 2000 eine andere gewesen, als zum Jahresende 2022. Der Erfolg sei auch darin sichtbar, dass der Haushaltstitel „Anrufbus“ regelmäßig steige. Das On-Demand Angebot finde nun erst langsam im Land Einzug. Lange sei der Kreis Rottweil Vorreiter gewesen. Entsprechend sprach Landrat Michel seinen Dank dem Nahverkehrsamt für die gute Pflege aus.

Nun sei auch eine Anrufbus-App bereitgestellt. Diese ist unter dem Namen „Anrufbus Rottweil“ in den Stores von Apple und Google zum kostenlosen Download bereit, so geht es aus dem Jahresbericht 2022 hervor. Diese bietet verschiedene Funktionen. Neben der Buchungsoption ist es möglich, 15 Minuten vor Fahrtbeginn den Standort des Fahrzeugs angezeigt zu bekommen. Auch lassen sich Start- und Zielhaltestelle in einer Karte anzeigen.

Fahrplanunabhängiger Verkehr wird angeregt

Aus der SPD-Fraktion kam der Antrag, die Möglichkeit von Fahrplan unabhängigem Verkehr zu prüfen. Es sollen die dafür organisatorischen und technischen Voraussetzungen ermittelt werden, um eine Entscheidungsgrundlage für diesen möglichen weiteren Schritt zu erhalten. Der Antrag wurde von Landrat Michel angenommen.

Markus Huber stellte die Frage nach Fördermöglichkeiten, welche jedoch verneint werden musste. Der Grund: Der Landkreis verfügt bereits über ein funktionierendes System. Michel fasste zusammen: „Wir freuen uns, dass wir es haben. Das zeichnet und gegen andere Landkreise aus, die erst langsam in die Gänge kommen.“