Mobilitätskonferenz in Freudenstadt (von links): Regierungspräsidentin Sylvia Felder, Erster Landesbeamte Reinhard Geiser, Landrat Klaus Michael Rückert und Landesverkehrsminister Winfried Hermann Foto: Carolin Schöffler

Die Fertigstellung der Hochbrücke Horb wurde zuletzt immer wieder verschoben. Nicht das einzige ungelöste Verkehrsproblem vor Ort. Auch die geplante Ortsumfahrung des Horber Gewerbegebiets Hohenberg sorgt für viel Kritik. Über diese Themen hat nun Landesverkehrsminister Winfried Hermann mit Vertretern des Landkreises gesprochen.

Zweieinhalb Stunden ging die diesjährige Mobilitätskonferenz am Donnerstag, bei der sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mit Vertretern des Landkreises über die Mobilität im Kreis Freudenstadt austauschte. Besprochen wurden neben fehlenden Radwegen und Fortschritten beim ÖPNV auch die Hochbrücke Horb und die stark kritisierte Ortsumfahrung im Verlauf der B28 bei Horb-Hohenberg.

 

Im Landkreis Freudenstadt gibt es so einige sanierungsbedürftige Straßen. Hermann versicherte zwar, dass sie einen guten Überblick über die Lage hätten, aufgrund der Masse an Problemen jedoch Schwerpunkte setzen müssten und sein Schwerpunkt falle auf die Brücken. Er begründete das damit, dass schlechte Straßen immerhin noch befahrbar seien, einsturzgefährdete Brücken jedoch nicht.

Ein zentrales Thema bei der Konferenz war die Hochbrücke Horb, deren Bauzeit sich im letzten Jahr immer weiter verlängerte. Regierungspräsidentin Sylvia Felder, die ebenfalls anwesend war, erklärte, dass sie weiterhin im Gespräch mit der beauftragten Firma Porr sei und die Öffentlichkeit, sobald sie mehr wissen, unterrichten werden. Sie erklärte die lange Bauzeit damit, dass es sich bei Projekten wie der Hochbrücke oder dem geplanten Freudenstädter Tunnel in Richtung Baiersbronn nicht nur finanziell Großprojekte handle, auch baulich seien diese sehr herausfordernd.

Hermann macht den Bund verantwortlich

Das kritischste Thema der Konferenz war wohl die geplante Ortsumfahrung des Horber Gewerbegebiets Hohenberg. Der Ausbau der West-Ost-Verbindung von Freudenstadt über Horb zur A 81 soll den Landkreis Freudenstadt besser an das überregionale Fernstraßennetz anbinden. Im Zuge der Umgestaltung soll jedoch die Bildechinger Steige in Zukunft von der B 28 abgeschnitten werden.

Das sorgte für Kritik und Empörung bei den Bürgern, die Hermann laut eigener Aussage zu spüren bekam. Er erklärte, dass dies jedoch nicht in seiner Hand oder der des Regierungspräsidiums liege, sondern beim Bund, der das Projekt finanziere. Somit mache dieser auch die Regeln. Jedoch ist für Hermann in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen.

In Bezug auf die Konferenz sprach Landrat Klaus Michael Rückert von einer guten und konstruktiven Atmosphäre. Der Landkreis fühle sich unterstützt und wahrgenommen – nicht immer selbstverständlich auf dem Land, wie Rückert meinte. Auch Minister Hermann sprach von einer guten Zusammenarbeit. Besonders Stolz waren beide auf das ÖPNV-Taxi, das als Ergänzung zum ÖPNV nun auch von anderen Kreisen in Betracht gezogen werde.