Nach wie vor nicht leicht tut sich der Ortschaftsrat Bittelbronn mit einem Antrag der Telekom. Das Unternehmen will auf örtlicher Gemarkung einen etwa 38 Meter hohen Masten zur Verbesserung des Mobilfunknetzes bauen. Foto: Büttner

Schwer tut sich der Bittelbronner Ortschaftsrat mit dem Antrag der Telekom, auf Bittelbronner Gemarkung einen etwa 38 Meter hohen Sendemast zu bauen.

Haigerloch-Bittelbronn - Eines kann man dem Gremium auf keinen Fall vorwerfen: dass es sich nicht bemüht hat, so viele Fakten wie möglich zusammenzubekommen, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen.

So hatte man im vergangenen Oktober Andreas Eger von der Telekom und Jörn Gutbier vom Verbraucherschutzverein "Diagnose Mobilfunk" zu einem Dialog Pro und Contra Mobilfunk ins Bürgerhaus eingeladen. Als Ergebnis davon brachte man schließlich den Gemeinderat dazu, auf der Suche nach dem Standort mit dem besten Empfang und der geringster Strahlenbelastung 4800 Euro für ein zusätzliches Gutachten locker zu machen.

Das fertigte im Auftrag der Stadt schließlich der TÜV Süd an. Das Blöde an der Sache: Das Gutachten bestätigte als optimalen Standort den Platz, den zuvor schon die Telekom ausgemacht hatte – eine öffentliche Wiese an einem Weg, etwa 500 Meter in östlicher Richtung vom Baugebiet "Buchen" entfernt.

Ortsvorsteher: "Müssen langsam eine Entscheidung treffen"

Wie geht man nun mit dieser Situation um? Ortsvorsteher Gerd Klingler war am Donnerstag in der Ortschaftsratssitzung der Meinung, "dass man langsam in die Pötte und eine Entscheidung treffen müsse. Das Problem aus seiner Sicht: Wenn man den Sendemast auf eine öffentliche Fläche setze, habe man ein Mitspracherecht, wenn die Telekom aber ungeduldig werde und sich mit einem Bürgern über eine Fläche oder ein hohes Hausdach einig würde, stehe "das Ding auf einem Privatgrundstück, auf das wir keinerlei Einfluss ausüben können." Im Zweifelsfall also noch näher oder sogar mitten im Ort.

Pro und Contra im Ortschaftsrat

"Wir haben es immerhin versucht", gab sich Ortschaftsrat Volker Müller fatalistisch und fragte erneut, warum den Mast nicht westlich von Bittelbronn beim Schuppengebiet gebaut werden könne. Dort, so Klingler, reiche laut TÜV-Gutachten der Funkbereich nicht einmal aus, um ganz Bittelbronn abzudecken.

Christof Weiß war der Meinung, dass man den Mast nicht verhindern könne und man Gefahr laufe, nachher schlechter dazustehen – wenn man der Telekom kein öffentliches Grundstück anbiete. Als positiven Aspekt empfand er immerhin, dass sowohl die Telekom als auch das TÜV-Gutachten eine Strahlenbelastung unterhalt der Grenzwerte ermittelt habe.

Bernd Schäfer sah die Sache etwas anders. "Wir haben bei unserer Entscheidung keinen Zeitdruck" meinte er. Die Strahlung des Masten liege um das 290-fache höher als das, was die Europäische Akademie für Umweltmedizin empfehle, argumentierte er. Außerdem könnte es ja sein, dass das Baugebiet "Buchen" bei weiteren Bauplatzerschließungen näher an den Mast heranrücke.

Wenn der Mast auch Trillfingen versorgen solle, warum stelle man ihn nicht auf die andere Talseite?, fragte er weiter. Schäfer vermisste auch ein Gesamtkonzept der Stadt Haigerloch für mögliche Maststandorte.

Nochmal mit der Telekom sprechen

"Wir werden um den Mast nicht herumkommen", hielt Achim Schumacher dagegen. So wie Manuela Fischer auch, regte er an, zu prüfen, ob man den Sendemast 100 Meter weiter weg, näher Richtung Hangkante zum Eyachtal, aufzustellen kann. Das ist nun die Basis, auf der Ortsvorsteher Gerd Klingler noch einmal mit der Telekom sprechen soll.