In der Vorrunde spielte der HBW – vorne Gregor Thomann – bei den Rhein-Neckar Löwen eine gute erste Halbzeit, hatte gegen den Favoriten mit Lukas Nilsson aber keine Chance. Foto: Eibner

Der Stachel sitzt tief beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten nach der 23:27-Pleite in Ludwigshafen. Doch schon am Mittwoch müssen sie im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen ran (Sparkassen-Arena, 19 Uhr).

Es war ein herber Rückschlag, den das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag in der Friedrich-Ebert-Halle im Kampf um den Klassenerhalt einstecken musste. Nachdem die Schwaben zuvor stark geliefert hatten, belegen sie als 16. zwar noch einen Nichtabstiegsplatz, aber die Eulen sind bis auf einen Zähler herangerückt und haben mit zwei Siegen auch den direkten Vergleich der beiden Mannschaften für sich entschieden.

"Das tut schon richtig weh, besonders weil wir nicht auf unserem Leistungsniveau waren", sagt HBW-Coach Bürkle. Es sei so eine Geschichte gewesen. "Wir haben am Anfang gar nicht so verkehrt gespielt, aber einige freie Würfe liegen gelassen. In der Abwehr haben wir nicht den richtigen Zugriff gefunden und sind so einem Rückstand hinterher gelaufen. Es gab trotzdem Momente, in denen wir die Chance hatten, das Spiel zu kippen, aber diese haben wir nicht genutzt. Dennoch waren wir fünf Minuten vor Schluss noch dran."

Problematisch für die Gäste war, dass sie auf der Torhüterposition sechs Paraden weniger hatten als die Pfälzer, zudem satte fünf Siebenmeter vergaben, und Shooter Vladan Lipovina nicht zünden wollte. "Es ist schon verrückt. Die Mannschaft trainiert saugeil und spielt eigentlich eine klasse Runde. Jetzt geht es darum, schnell wieder auf unser eigentliches Niveau zu kommen", so Bürkle.

Doch selbst dann, könnte es im Baden-Württemberg-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch nicht zu etwas Zählbarem reichen. "Die Löwen haben eine Mannschaft, die eigentlich um den Titel spielen müsste. Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir einen richtig guten und sie einen schlechten Tag erwischen", sagt der Balinger Trainer, der denselben Kader wie zuletzt in Ludwigshafen beisammen hat – es fallen also lediglich die beiden Langzeitverletzten Marcel Niemeyer und James Junior Scott aus.

In der Vorrunde spielte der HBW in Mannheim eine Halbzeit lang gut mit, führte kurz vor der Pause (12:14) mit 12:11, um am Ende klar mit 27:36 den Kürzeren zu ziehen. Es war in ihrer starken Phase zu Saisonbeginn, in der die Rhein-Neckar Löwen neun ihrer zehn Partien gewannen und der HBW noch seine Anlaufschwierigkeiten hatte. Derzeit belegen die Kurpfälzer, die in dieser Spielzeit nicht nur von zahlreichen Verletzungen gebeutelt waren sondern auch mit starken Leistungsschwankungen zu kämpfen hatten, mit 43:21 Punkten den vierten Tabellenplatz. Von der jüngsten Enttäuschung mit Platz drei im Final-Four um den EHF-Pokal in der heimischen SAP-Arena aber zeigte sich das Team der Trainer Martin Schwalb und Klaus Gärtner aber vor Wochenfrist mit einem 26:26 beim Zweiten SG Flensburg-Handewitt bestens erholt.