Auch Alfred Plischke kauft im Edeka Armbruster in Wolfach mit Mundschutz ein. Die Leute halten sich in den Supermärkten der Region an die Maskenpflicht. Foto: Lübke

Kinzigtäler kaufen nur noch mit Mundschutz ein. Mitarbeiter sind unterschiedlich ausgerüstet.

Mittleres Kinzigtal - Seit dem gestrigen Montag gilt auch im Kinzigtal die Maskenpflicht im Supermarkt. Schals oder Tücher sind als Gesichtsbedeckung nicht angesagt. Die Masken sind bunt, selbst gemacht – und auch bei den Mitarbeitern sehr unterschiedlich.

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Beim Gang durch die Einkaufsregale zeigt sich in der Region ein ganz buntes Bild: Der eine mag es eher einfach und greift zum Standard-Gesichtsschutz in hellblau oder weiß. Der andere setzt beim Infektionsschutz modische Akzente in rot oder gelb. Beim Check des Schwarzwälder Boten eint sie jedoch der Griff zur Maske anstelle zum Tuch oder Schal – und dass das Verbot eingehalten wird. Keine Schals im Haslacher Rew e: Im Supermarkt in Bahnhofsnähe sind keine Menschen ohne Maske anzutreffen. Auch wenn es ebenfalls erlaubt wäre, das Gesicht mit einem Tuch oder einem Schal zu bedecken, greift am Montagvormittag keiner der Kunden auf diese Möglichkeit zurück. Die Mitarbeiter der Filiale heben bei der Art ihrer Masken vom Arbeitgeber offenbar Gestaltungsfreiheit bekommen: An der Kasse wird hinter rosa Gesichtsschutz das Kleingeld gezählt, an der Fleischtheke trägt die Verkäuferin hingegen eine schwarze Maske.

Kein Eintritt ohne Einkaufswagen

Selbstgemachtes ist im Rewe nicht angesagt. Der Trend geht zum klassischen, einfachen und gekauften Mundschutz. Schutz bieten sie alle.  Maske, aber kein Einkaufswagen im Hausacher Aldi: In Haslach weist das Personal Kunden, die ohne Einkaufswagen den Supermarkt betreten wollen, ab. Im Aldi am Hausacher Ortsausgang sind auch Menschen ohne Wagen unterwegs. Ein paar zumindest, denn die Filiale ist an diesem Vormittag sehr leer.

Die Masken sind ausnahmslos aufgesetzt, aber auch hier unterscheiden sich die Mitarbeiter in ihrem Erscheinungsbild. An der Kasse ist zwar Weiß die Farbe der Wahl, aber die Schutzvorrichtungen sind aus unterschiedlichen Stoffen genäht. Eine Sammelbestellung vonseiten der Geschäftsführung hat es offenbar nicht gegeben.

Wie auch in Haslach gibt es fast keine Kunden, die lieber ihren Schal oder ein Tuch dafür nutzen, Nase und Mund zu bedecken. Lediglich ein junger Erwachsener zieht sich ein schwarzes Tuch über das Gesicht, als er den Supermarkt betritt. Hinweis in Hornberg gleich vor dem Eingang: "Ab Montag, 27. April, besteht beim Einkauf Maskenpflicht": Gleich vor Betreten des Edeka Baumann in Hornberg werden die Kunden mit einem Schild darauf hingewiesen, den Supermarkt nicht ohne Mund- und Nasenschutz zu betreten. Im Markt ist auch niemand ohne Maske unterwegs. Die Mitarbeiter verhüllen sich kreativ und bunt: Eine Frau sortiert die Waren mit einer schwarz-weiß-karierten Stoffmaske ein. Ein Kollege trägt lila. Es ist insgesamt wenig Betrieb im Laden. KInder im Norma ohne Maske: Im Gutachter Supermarkt Norma zeigen sich erstmals maskenlose Gesichter. Zwei kleinere Kinder im Kassenbereich tragen weder Schal, noch Tuch oder einen anderen Schutz. Im hinteren Bereich des Geschäfts tut es ihnen ein Altersgenosse nicht gleich. Dieses Kind trägt eine Stoffmaske, genauso wie alle anderen Kunden und Mitarbeiter im Supermarkt auf die Maskenpflicht achten.

Einige Kunden halten keinen Abstand zueinander ein

Für einige scheint die Maske aber einen trügerischen Schein zu vermitteln. Ebenfalls im hinteren Bereich des Supermarkts stehen viele Kunden eng an eng und lassen die Abstands-Regeln außer acht.

Infektionsschutz ist auch im Norma bunt: Es gibt gelbe Masken, rote Masken und vereinzelt auch schwarze Tücher, die Mund und Nase bedecken. Nicht jeder trägt die Maske gerne. "Mich kotzt der Mundschutz an. Man kriegt ja kaum Luft", äußert ein Mann gegenüber einer älteren Frau seinen Unmut über die Pflicht. "Zum Glück muss man den immerhin im Auto nicht tragen", erwidert die Frau.  Viel los in Wolfach: Auch im Edeka in Wolfach gilt: Einkaufen nur mit Maske. Auch Alfred Plischke trägt einen klassischen hellblauen Mundschutz, als er die passenden Chips in seinen Einkaufswagen packt. Es ist viel los an diesem Vormittag. Doch trotz des Trubels wird auf Abstand geachtet.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat das Tragen von sogenannten "Alltagsmasken" beim Einkaufen und im öffentlichen Personennahverkehr ab dem 27. April vorgeschrieben. Die Maskenpflicht gilt ausdrücklich nicht nur bei einem medizinischen Mundschutz als erfüllt. Es genügt auch, einen Schal, ein Tuch oder eine selbst gemachte oder gekaufte Stoffmaske zu tragen.