Matthias Wüst (links) verlässt das Schopfheimer Freibad. Mit Bürgermeister Dirk Harscher posierte er zur Zwischenbilanz Mitte August noch fröhlich. Foto: Wolfgang Grether

Badbetriebsleiter Matthias Wüst verlässt nach 26 Jahren die Stadt Schopfheim. Dies bestätigt Bürgermeister Dirk Harscher.

Der beliebte Schwimmmeister Matthias Wüst wechselt nach Schönau und wird dort Freibad-Betriebsleiter. Dies bestätigte Bürgermeister Dirk Harscher im Gespräch mit unserer Redaktion.

 

Die Debatte um das Naturbad scheint diesen Wechsel befeuert zu haben. Der Gemeinderat hatte bekanntlich entschieden, dass das Bad zu einem Naturbad umgebaut werden soll. Danach wurde Wüsts Meinung gegen ein Naturbad klar und bekannt.

Für klassisches Bad

„Es ist kein Geheimnis, dass das Fachgebiet von Matthias Wüst die Technik eines klassischen Bads ist“, sagt Harscher zu den möglichen Gründen des Weggangs, aber ohne zu viel sagen zu wollen. Denn: „Das ist seine persönliche Entscheidung.“

Harscher betont aber im Gespräch mehr als deutlich, wie schade der Weggang für die Stadt Schopfheim sei: „Er ist ein sehr, sehr guter Mitarbeiter, der Schwimmbad kann und die Technik kennt. Es ist für uns ein Verlust, dass er Schopfheim verlässt. Ich bedauere es sehr.“ Auch sei Wüst ein „ausgesprochener Fachmann und ein beliebter Betriebsleiter“, sagt Harscher.

„Unsere Türen stehen immer offen“

Der Bürgermeister macht aber abschließend auch deutlich: „Wir gehen in Harmonie auseinander. Die Türen der Stadt Schopfheim stehen für ihn immer offen.“ So sehe es Harscher als durchaus möglich an, dass Wüst auch wieder zurückkehren könne. Denn schon einmal ging er weg und kam wieder.

Wüst war am 1. Januar 2018 nach Rheinfelden gewechselt, wo er als Betriebsleiter die städtischen Bäder (Freibad und das nach der Sanierung neu eröffnete Hallenbad) betreute – nach nur einem Jahr war er wieder zurück in Schopfheim. Damals hatte das Schopfheimer Bad mit der Sport- und Freizeitmanagement GmbH einen privaten Betreiber.

Mit dieser Unterbrechung war er in Summe 26 Jahre im Bad im Oberfeld angestellt gewesen, davon 23 Jahre als Betriebsleiter.

Wüst nennt persönliche Gründe

Matthias Wüst selbst möchte sich nicht zur Naturbad-Debatte äußern und auch nicht die Gründe zu seinem Weggang erläutern. „Es sind persönliche Gründe“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich habe immer sehr gerne in Schopfheim gearbeitet, und die Stadt ist ein toller Arbeitgeber“, betont er und bestätigt die Harmonie zwischen ihm und Harscher. „Ich habe mich jetzt entschieden, einen neuen Weg zu gehen“, sagt der 52-Jährige. Deshalb sei er auf die Stadt Schönau zugegangen.

Schönau freut sich über Neuzugang

Während die Stadt Schopfheim den Weggang verkraften muss, freut sich Schönau über diesen qualifizierten Neuzugang. „Wir freuen uns sehr, das ist wie ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl“, sagt Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn im Gespräch mit unserer Redaktion. Vom bisherigen Freibadleiter, der erst in der vergangenen Saison angestellt wurde, habe man sich noch in der Probezeit getrennt, berichtet Schelshorn. So war man kurz vor der Ausschreibung der Stelle, als die Initiativbewerbung von Wüst im Rathaus ankam.

„Die Ausschreibung haben wir dann natürlich gestoppt.“ Denn: „Ich bezweifle sehr, dass wir einen erfahreneren, qualifizierteren Mitarbeiter hätten finden können“, so Schelshorn. Wüst wird seine Stelle in Schönau zum 1. Januar 2026 antreten.

Für die Stadt Schopfheim indes bleibt noch unklar, wie sich die personelle Situation im Freibad entwickeln werde. Man müsse erst prüfen, ob man die nächste Saison mit dem vorhandenen Personal abdecken könne, oder ob die Stelle ausgeschrieben werden muss. „Das kann ich jetzt noch nicht sagen, dafür ist es noch zu früh“, so Bürgermeister Dirk Harscher.