Es war eine besondere Zeitreise: In den Glanz der Ritterzeit hat ein bunter Markt rund ums Lautlinger Stauffenberg-Schloss entführt. Gewidmet war das Ganze einem verdienten Lautlinger.
Man wähnte sich im Mittelalter in Lautlingen am Wochenende: Spielleute zogen singend und Laute spielend umher. An einem Stand wurde Fleisch gebraten. Am anderen gab es kostbare Edelsteine und handgefertigten, bunten Schmuck zu kaufen.
Pferde grasten friedlich auf der Wiese neben dem Schlossareal und schienen auf ihren großen Einsatz zu warten. Denn es gab sogar Ritterturniere und abendliche Feuershows.
Gewidmet war das Ganze einem verdienten Lautlinger, der unendlich viel für die Geschichtsarbeit und die Heimatforschung getan hatte: Heiko Peter Melle, dem verstorbenen Ortsvorsteher.
Fans genießen den besonderen Flair
An diesem von Historie geprägten Festwochenende, das stand für viele Gäste fest, fehlte er besonders. An allen drei Veranstaltungstagen standen die Besucher an, um aufs weitläufige Festgelände zu kommen. Melle hätte sicher seine helle Freude daran gehabt, genauso an dem fröhlichen Fest in „seinem“ Lautlingen.
Die Fans aus nah und fern genossen das besondere Flair im Eyachtal. Viele von ihnen waren aufwendig kostümiert: als edle Ritter, feine Burgfräuleins oder Handwerker. Erzählt wurde bei alledem, nimmt man den Namen des Veranstalterteams wörtlich, die Geschichte des Raben: fabula corvinus.
Denn nach dem erfolgreichen Fest, das anlässlich von 1230 Jahren Lautlingen vor zwei Jahren gefeiert worden war, hatte eines schnell festgestanden. Es sollte wieder einen mittelalterlichen Markt in Lautlingen geben. „Fabula corvinus“ betont nachdrücklich: Das wunderschöne Gelände rund ums Lautlinger Schloss lade geradezu ein, es mit Marktständen und Gruppen zu beleben. Dementsprechend farbenfroh und abwechslungsreich präsentierte sich das Angebot.
Für Speis und Trank war vielfältig gesorgt
Es reichte von wertigen Küchenutensilien aus Olivenholz bis hin zu Ölleuchten und Metallaccessoires. Edelsteine, Gestricktes, Salami-Variationen und Umhänge aus Fell gab es zu kaufen, genauso Geschirr, Trinkhörner, schwere mittelalterliche Gewänder oder Ritterhelme. Untergebracht waren die vielen Marketender in geräumigen Zelten oder an Holzständen, die mit viel Liebe zum Detail ausgeschmückt waren.
Das musikalische Rahmenprogramm – die vielen guten Töne des Fests – gestalteten diverse Ensembles, stilecht gewandet und ausstaffiert. Sie trugen klangvolle Namen wie „Trio cum laude“ oder „Duo Dulcimus“. Der Gaukler Laurino trieb seinen Schabernack mit den Gästen und zeigte sein artistisches Können am Diabolo.
Für Speis und Trank war vielfältig gesorgt. Hier halfen die örtlichen Vereinsmitglieder kräftig mit. Egal ob mit Met, Kirschbier, Gebratenem und klassischer Wurst: Die Kehlen blieben nicht trocken, die Bäuchlein nicht leer. Zudem genossen die Gäste vor allem am Samstag die herrlichen Sonnenstrahlen und noch ein wenig Wärme – wohlwissend, dass die kältere Jahreszeit vor der Tür steht.