Der Nachwuchs ist dem VfB lieb und teuer Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart e.V. präsentiert seine Geschäftsbilanz für 2021. Unter dem Strich steht ein Minus – das liegt vor allem an den gestiegenen Ausgaben für den Jugendbereich.

Der finanzielle Rahmen des VfB Stuttgart e.V. bleibt vorerst eng gesteckt. Das machte der Schatzmeister Christian Riethmüller während der Mitgliederversammlung in der Porsche-Arena deutlich. Das Geschäftsjahr 2021 (Stichtag 31. Dezember 2021) wurde bei einem Gesamtumsatz von knapp vier Millionen Euro mit einem Minus von 308 000 Euro abgeschlossen. Das hört sich nicht nach viel an, doch dem Präsidium mit Claus Vogt an der Spitze sowie Riethmüller (Finanzen) und Rainer Adrion (Sport) ist es schon wichtig, zu erklären, wie es dazu kommen konnte, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 380 000 Euro verzeichnet wurde.

Viel Geld für neue Jugendtrainer und Scouts

Im Grunde ist der VfB e.V. bei den Aufwendungen (insgesamt 4,2 Millionen Euro) in Vorleistung getreten. Es wurden neue Jugendtrainer und Scouts im Nachwuchsleistungszentrum für den Grundlagenbereich der U 11 bis U 15 eingestellt – für 300 000 Euro im Jahr. Als Investition in die sportliche Zukunft wird das gesehen, die sich auszahlen soll. Denn der VfB e.V. ist für die Basisarbeit zuständig und ab der U 16 zeichnet die VfB AG für den Fußballnachwuchs verantwortlich.

Für die restlichen Abteilungen hat der VfB e.V. 369 000 Euro (2021: 362 000 Euro). ausgegeben. Im Personalbereich schlägt zudem die Anstellung von Lisa Lang als Vereinsmanagerin zu Buche sowie die Arbeit von Marco Fischer, der als persönlicher Referent des Präsidenten tätig ist. Ein weiterer Kostenpunkt ist die Aufwandsentschädigung für das Präsidium. 100 000 Euro im Jahr sind das, die sich Vogt, Adrion und Riethmüller teilen. Diese Summe hatte der Vereinsbeirat im vergangenen Jahr vorgeschlagen.

Teuerste Angelegenheit ist die Mitgliederversammlung

„Im nächsten Jahr wollen wir einen moderaten Gewinn ausweisen“, sagte Riethmüller, der ausführte, dass die im Juli 2021 beschlossene Beitragserhöhung noch nicht zum Tragen kommt. Das wird bei der nächsten Geschäftsbilanz sicher anders sein, bei mittlerweile 76 700 Mitgliedern. Und in den nächsten Monaten soll die Zahl auf Basis einer Kampagne („Jetzt VfB sein!“) weiter steigen. „Ziel ist es, im nächsten Jahr 85 000 Mitglieder zu haben“, sagte Präsident Vogt. Die teuerste Angelegenheit ist und bleibt jedoch die Mitgliederversammlung selbst. Sie kostet etwa 450 000 Euro. Im vergangenen Jahr lag der Betrag aufgrund der Corona-Auflagen sogar höher, bei 524 000 Euro. Seine vielen Mitgliedern sind dem VfB e.V. diese Summe aber allemal wert.