Der Festgottesdienst war geprägt von der Gründung der „Y-Church“. Foto: Kern

Nicht nur die katholische Kirche gestaltet sich neu: Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde auch der Hornberger Verein umstrukturiert.

Kirche neu gestalten und leben – auf diesen Weg macht sich die evangelische Kirchengemeinde Hornberg. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag wurde der CVJM zur „Y-Church“ umstrukturiert.

 

„Sie und ich sind auf dem guten Weg als neue Gemeinschaft“, gratulierte Dekan Rainer Becker im nachfolgenden Festgottesdienst zu der Neuaufstellung der Gemeinde, die sehr lebendig sei. In seinem Grußwort ermutigte er dazu, den neuen Wegen zu vertrauen, im Sinne des Liedes von Klaus-Peter Hertzsch, Theologe und Dichter. Es erinnere daran, dass das Leben ständige Bewegung und Wandel bedeutet. „Es ist und bleibt ein Weg und davon ist eine Etappe geschafft“, so Becker. Richtig sei aber auch, dass einige Mitglieder eher verhalten reagieren und die Neuerung noch nicht so richtig eingeordnet werden kann. Wichtig sei, das Ziel im Blick zu behalten, denn die christliche Botschaft bleibe, auch wenn miteinander andere Wege eingeschlagen werden.

„Y-Church“ ist als Ergänzung und nicht als Parallelstruktur zu bestehenden Gemeinden gedacht, betonte Göran John, Diakon für neue Formen von „Kirche/Fresh-X“. Er und Helen Härer vom CVJM Baden begleiteten die Hornberger beim Gründungsprozess. Ziel und Grundlage des Vereins bleiben laut John bestehen. Neu sei neben der Namensänderung die Entwicklung einer gemeindlichen Struktur und Befähigung zum gemeinsamen Dienst, basierend auf dem christlichen Glauben.

Die Arbeitsbereiche der „Y-Church“ gliedert sich auf in zwei Säulen: Kinder und Jugendarbeit sowie den gemeindlichen Aufgabenbereich. Für diejenigen, die mit den Anglizismen fremdeln assoziierte Pfarrer Thomas Krenz unterschiedliche phonetische Begriffe wie unter anderem Weih-Kirche, denn so werde das „Y“ ausgesprochen und das englische „Church“ bedeute Kirche. Zu den Aufgaben der Kirchengemeinde wird laut dem Pfarrer gehören, mit Widerständen innerhalb und außerhalb der „Y-Church“ umzugehen und einander zu stärken. Es gelte die christliche Gemeinschaft zu leben bei aller Unterschiedlichkeit.

„Auch wenn wir Neues machen, bauen wir auf Vorhandenem auf“, erinnerte Hermann Staiger, Vorsitzender der „Y-Church“, an bereits viele Jahre bestehender vertrauensvoller Zusammenarbeit. Die Verantwortung sei groß, doch eine schöne Aufgabe und die Kraft des Glaubens trage, wenn es „mal scheppert“.

Staiger freute sich besonders, seinen „Ziehvater“ Pfarrer im Ruhestand Wolfgang Gehring und dessen Frau Doris zu begrüßen. In seinem Grußwort wünschte der ehemalige Hornberger Seelsorger gutes Gelingen in einer Zeit, in der es nicht leicht sei, Kirche präsent zu zeigen. Musikalisch begleitet wurde der Festgottesdienst von der Lobpreis-Band der Kirchengemeinde. Anschließend folgten zahlreiche Besucher des Gottesdienstes der Einladung zum Kirchenkaffee unter der großen Linde. Dort wurde angeregt über die Neuerungen diskutiert.

Die Kandidaten

Am 1. Advent (30. November) sind Kirchenwahlen in der Evangelischen Landeskirche in Baden. In Hornberg stellten sich die Kandidaten im Festgottesdienst am Sonntag vor: Stefanie Franco Romero, Dorothea Lauble, Andrea Roth, Reinhard Lehmann, Wilfried Schondelmaier, Hermann Staiger.