Andreas Löb und Heike Ehrenfried wurden bei der Generalversammlung der Raiffeisenbank im Kreis Calw für eine weitere, dreijährige Amtszeit in den Aufsichtsrat gewählt. Beglückwünscht wurden sie von den beiden Vorständen Karlheinz Walz (links ) und Gerd Haselbach sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Markus Wendel. Foto: Köncke

Die Bilanzsumme ist auf 615 Millionen geklettert, die Kundeneinlagen sind um 43,6 Millionen gestiegen und es wurden neue Kredite in Höhe von 68 Millionen vergeben. Die Raiffeisenbank im Kreis Calw hat ihren Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2020 fortgesetzt. Erwirtschaftet wurde ein Gewinn von rund 1,52 Millionen Euro.

Altensteig-Wart - Bei der Generalversammlung im Congress Center Wart informierten die Bankvorstände Gerd Haselbach und Karlheinz Walz einen überschaubaren Zuhörerkreis über die Weiterentwicklung der genossenschaftlich geführten Bank mit elf Geschäftsstellen und Hauptsitz in Neubulach. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei man auf Wachstumkurs geblieben und habe Marktanteile hinzugewonnen. Die Bilanzsumme sei im vergangenen Jahr um 79 Millionen auf rund 615 Millionen Euro gestiegen. Umgerechnet sind das knapp 15 Prozent. 68 Millionen Euro an neuen Krediten wurden 2020 vergeben – 27,2 Millionen an gewerbliche und 40,7 Millionen an private Kunden. Die Gesamtausleihungen erhöhten sich damit auf 402,6 Millionen.

 

Die Kundengelder seien 2020 ebenfalls angewachsen auf 469 Millionen. Das entspreche einer Erhöhung von zehn Prozent. Dass die Anleger langfristige Bindungen vermeiden ist für Bankvorstand Haselbach wegen der niedrigen Zinsen einerseits verständlich, wegen der Inflation und dem „erheblichen Werteverlust“ aber andererseits nicht unbedingt ratsam. Schließlich gebe es „richtig gute Alternativen“ - zum Beispiel durch eine Streuung auf verschiedene Anlageklassen.

Die bedeutendste Ertragssäule jeder Bank ist der Zinsüberschuss. Dass er bei der Raiba im Kreis Calw im letzten Geschäftsjahr 10,5 Millionen Euro betrug und auch ein Provisionsüberschuss von knapp 2,8 Millionen Euro erzielt wurde, sei bemerkenswert und höchst erfreulich. Die Personalkosten – beschäftigt waren im vergangenen Jahr 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sind auf knapp 5,9 Millionen gestiegen, die Verwaltungsaufwendungen dafür um 78.000 Euro gesunken. Knapp 1,2 Millionen Euro wurden an Steuern bezahlt. Erwirtschaftet wurde 2020 ein Jahresüberschuss von gut 1,5 Millionen. Das Eigenkapital hat sich auf knapp 66 Millionen Euro erhöht – für die Vorstände ein wichtiger Indikator beim künftigen Kreditwachstum.

10.057 Mitglieder

Die Zahl der Mitglieder ist um 306 auf 10.057 gestiegen. An die Besitzer von Geschäftsanteilen "hätten wir auch 2020 gerne eine überdurchschnittliche Dividende ausgeschüttet", versicherte Haselbach, die Europäische Zentralbank habe aber eine Höchstgrenze vorgegeben. Vorgeschlagen wurde eine maximal zulässige Dividende von 1,5 Prozent. Umgerechnet sind das 104 000 Euro. Dagegen erhoben sich bei der Generalversammlung keine Einwendungen Die einstimmige Entlastung der Leitungsgremien wurde vom ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Schabert beantragt.

Seit 2010 ist Andreas Löb aus Wart Aufsichtsrat der Raiffeisenbank und Heike Ehrenfried aus Altbulach seit 2012. Bei ihnen ist die dreijährige Amtszeit abgelaufen, beide stellten sich im Congress-Center zur Wiederwahl und wurden bestätigt.

Vorsitzender Markus Wendel berichtete über die Tätigkeit dieses Gremiums, verlas den Bericht über die gesetzliche Prüfung des Jahresabschlusses durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband und ließ über die künftige Vergütung der Aufsichtsräte abstimmen, "nachdem die Anforderungen in den letzten zehn Jahren sowohl fachlich als auch zeitlich durch den Pflichtbesuch von Schulungen und Weiterbildungen deutlich gestiegen sind". Sie bekommen nach dem zustimmenden Votum der anwesenden Mitglieder jetzt 31 000 Euro im Jahr.