Roland Klamert (von rechts), Frank Lilie und Steffen Bohnet im Rahmen der evangelischen Messe. Foto: Knapp

Roland Klamert ist neuer kaufmännischer Leiter im Berneuchener Haus. Bei seiner offiziellen Vorstellung gab es bereits viel Lob und Vorschusslorbeeren für ihn.

Sulz-Renfrizhausen "Wir feiern heute ein Fest", so eröffnete Pfarrer Frank Lilie am 14. November die Evangelische Messe in der Kirchberger Johanniskirche. "Nicht nur, weil heute Sonntag ist, sondern auch, weil wir unseren neuen kaufmännischen Leiter Roland Klamert auf dem Kirchberg begrüßen", so der Wortlaut von Lilie.

Seit Oktober im Dienst

Roland Klamert hat seinen Dienst Anfang Oktober angetreten. In den ersten sechs Monaten teilt er sich die Aufgaben noch mit seinem Vorgänger Lothar Hölzle.

"Christliches Wirtschaften – gibt es das?", fragte Frank Lilie, und zog das Gleichnis vom ungerechten Verwalter aus dem Lukasevangelium heran. Er kam zu dem Schluss: "Wenn doch die Christen bereit wären, sich so einzusetzen für das, was ihnen wichtig ist, wie die Geldscheffler".

Frank Lilie sprach von der Verantwortung, die Roland Klamert, die jeder Mensch übernimmt und er benannte drei Horizonte der Verantwortung: Die Verantwortung für sich selbst: "Was tue ich, was lasse ich, was nehme ich mir vor, kann ich mir nach meinem Handeln noch ins Gesicht sehen?" Der zweite Horizont sei jener der Mitmenschen: "Ist der Andere bloß ein Anderer oder wird er mir zum Gegenüber, zum Nächsten? Was ich tue, hat Konsequenzen für andere. Sie, Herr Klamert, übernehmen Verantwortung für die Mitarbeitenden, für unser Haus, für unser Gemeinwesen". Der dritte Horizont sei der "absolute Sinnhorizont", so Frank Lilie weiter. "All das tun wir vor Gott. Der absolute Sinnhorizont trägt für uns Christen den Namen Gott. Weil wir Verantwortung tragen vor Gott, tragen wir sie für den Nächsten und für uns".

Zahlreiche Grußworte

Nach dem festlichen Gottesdienst und einem Umtrunk im Konventgebäude stand in der Elisabethkapelle noch ein kleiner Empfang mit Grußworten auf dem Programm, musikalisch begleitet vom Kirchberger Kantor Lennart Faustmann am Klavier. Steffen Bohnet, der Vorsitzende des Vereins Berneuchener Haus, berichtete darüber, wie er Roland Klamert bei den gemeinsamen Sitzungen in der Peergroup der Gemeinwohlökonomie kennen und schätzen gelernt habe.

"Obwohl durch und durch Zahlenmensch, hat er Humor. Ich sagte mir, wenn wir den auf den Kirchberg kriegen, dann haben wir einen angemessenen und kompetenten Nachfolger für Herrn Hölzle gefunden".

Schon in den ersten Wochen habe sich Roland Klamert bewährt, auch im "operativen Einsatz".

In der Schenke sei er, so berichtete Steffen Bohnet augenzwinkernd, vor lauter Arbeit beim Spülen gar nicht zum Genießen des guten Kuchens gekommen. Für den Verwaltungsrat des Berneuchener Hauses sprach . Sabine Bayreuther darüber, dass die Aufgabe des kaufmännischen Leiters auf dem Kirchberg "nicht nur ein weltlich Ding" sei, sondern auch eine geistliche Komponente habe. Sie zitierte aus den Regeln des Heiligen Benedikt: "Ein guter Verwalter sei gottesfürchtig und der ganzen Gemeinschaft wie ein Vater." Er überreichte dem neuen kaufmännischen Leiter das Buch "Benedikt für Manager".

Stellvertretend für alle drei Berneuchener Gemeinschaften, die im Kloster Kirchberg ihr geistliches Zentrum haben, wünschte Michaelsbruder Joachim Januschek Roland Klamert, "dass sie den Kirchberg als lebens- und liebenswerten Ort mit vielen liebenswerten Menschen erleben".

Guter Start

Bevor Roland Klamert selbst das Wort ergriff, kam noch sein langjähriger Wegbegleiter Gerhard Brucker zu Wort, der den 16-jährigen einst in der Jugendarbeit kennenlernte. "Ich habe mal", so Roland Klamert, "bei einem Besuch auf dem Kirchberg im Klosterladen ein Buch gefunden mit dem Satz: ›Vertraue auf Gott und binde dein Kamel an‹. Dieser Satz sei ihm zum Motto geworden. "Die Zahlen im Griff haben und auf Gott vertrauen".

Sichtlich gerührt sagte er schließlich zum Ende seiner kurzen Ansprache: "Ich fühle mich auf dem Kirchberg mit seinen Menschen sehr wohl".