Ein derartiges Butterflymesser hat die Polizei in der Wohnung eines 24-Jährigen im Kreis Tübingen gefunden. (Symbolfoto) Foto: Wirestock - stock.adobe.com

Weil die Polizei in seiner Wohnung ein Butterflymesser gefunden hat, muss sich ein 24-Jähriger aus dem Kreis Tübingen vor Gericht verantworten. Denkwürdig: Der junge Mann ist vorbestraft, leidet ohne Medikamente unter Panikattacken. Trotzdem hat die Richterin Nachsehen mit ihm.

Seine Flasche mit hochkonzentriertem Sauerstoff hat der 24-Jährige bei der Gerichtsverhandlung mit am Tisch. Im Notfall soll der Sauerstoff ihm helfen, eine Schmerzattacke auf eine Dauer von 20 Minuten zu beschränken. Grund ist: Er leidet an extrem heftigen Trigeminus- und Cluster-Kopfschmerzen und Panikattacken, muss ein Antidepressivum nehmen und Medikamente gegen die Schmerzanfälle. Im Bericht einer Psychiatrie, in der der Angeklagte vor einiger Zeit seine Medikamente einmal absetzen musste, ist von zwei bis drei Schmerzattacken täglich die Rede – und von suizidalen Gedanken.