In bester Laune präsentieren sich die Teilnehmer und ihre Betreuer bei der Ferienwoche der Kindersportschule KISS und des Nagolder Jugendhauses. Foto: Thomas Fritsch

Die Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums ist seit Montag erneut Heimat der gemeinsamen Sportwoche von Kindersportschule und Youz. Dort können sich Grundschüler sportlich betätigen und sind den ganzen Tag über betreut.

Nagold - In der Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums in Nagold herrscht bereits reger Betrieb. Obwohl die Sommerferien noch eine volle Woche andauern, sind an diesem Tag hier rund 40 Grundschüler aktiv. Im Zentrum der Halle spielen ein paar Kinder Hockey, in der einen Ecke wird Basketball, in der anderen Tischtennis gespielt, und in der ganzen Halle verteilt, rollern Jungs und Mädchen mit Rollbrettern herum.

Der Anlass dafür ist die vierte Sportwoche, die seit 2019 – immer in der letzten Woche der Sommerferien – von der Kindersportschule des VfL Nagold (KISS) in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Youz veranstaltet wird. Eine Woche lang – Montag bis Freitag – findet diese von 8 bis 15 Uhr statt.

Alles inklusive

Die Idee stammt von Youz-Geschäftsführer Gerd Hufschmidt, der sich damit an den Sportwissenschaftler und Fitness-Coach Fabian Vogt gewendet hatte. Vogt von der KISS organisiert und betreut die Sportwoche und wird in seiner Arbeit von zwei weiteren Sportwissenschaftlern und zwei Studentinnen unterstützt. Weitere Hilfe kommt von der Besatzung des Youz. Das Jugendhaus dient auch als Basis für die Sportwoche. Dort werden die Kinder morgens von ihren Eltern abgeliefert und dort werden die Pausen verbracht. "In der Sportwoche ist alles inklusive", erklärt Vogt. "Frühstück, Mittagessen, Getränke und Betreuung."

KISS und Youz haben es sich nicht zum Ziel gesetzt, im Rahmen dieser Woche Sport zu unterrichten, wie Vogt anmerkt. "Wir wollen die Kinder nicht explizit lehren sondern vielmehr dazu ermutigen, implizit selbst zu lernen." Aus diesem Grund ist die Sportwoche sehr spielerisch angelegt. Genau dieser Rahmen ist auch, was die Kinder hertreibt. "Wir haben eine extrem große Nachfrage", meint Vogt. "Die Kinder kommen sehr gerne. Wir haben fast zu wenig Plätze." Besonders stolz ist das Team darauf, dass die Kindergruppe sehr ausgeglichen ist. Mädchen und Jungen halten sich beinahe die Waage.

Rückzugsmöglichkeiten im Youz

Die Sportwoche kommt als Betreuungsangebot natürlich auch den Eltern entgegen. Letztlich steht das allerdings nicht im Zentrum der Idee, sagt Vogt: "In erster Linie wollen wir damit ein Angebot für die Kinder dieser Stadt leisten." Wenn ein Kind nach der vormittäglichen sportlichen Betätigung sich aus dem aktiven Sport rausnehmen will, weil es etwa erschöpft ist, dann kann es sich jederzeit ins Youz und die dortige "Spielkiste" zurückziehen. Dort können die Kinder klassisch basteln, puzzeln, malen oder Spiele spielen.

Während es innerhalb der Veranstaltung Regeln gibt, ist ein weiteres Ziel der Veranstalter die Vermittlung sozialer Kompetenzen. "Wir versuchen uns etwas herauszuhalten, und zu sehen, ob die Kinder Probleme unter sich selbst regeln können", erörtert Fabian Vogt. "Das funktioniert sehr gut. Wir schreiten nur ein, wenn die Kinder keine eigene Lösung finden." Auch dieser Ansatz werde von den Kindern sehr gut angenommen.

Keine Einschränkungen mehr

Die Sportwoche ist so erfolgreich und beliebt, dass einige der Kinder Wiederholungstäter sind. Viele kennt Vogt bereits von den Kursen der Kindersportschule. Umso erfreulicher ist, dass die Sportwoche in diesem Jahr, nachdem die vergangenen zwei Jahre nur eingeschränkte Aktivitäten möglich waren, wieder ohne Hindernisse stattfinden kann.