Mit einem stimmungsvollen Fest haben die Dörlinbacher den Mühlenplatz in der Ortsmitte eingeweiht. Eine besondere Rolle nahm die Band Meilenstein ein.
Im Rahmen der 800-Jahr-Feier des Orts wurde mit dem Mühlenplatz ein nachhaltiges Projekt seiner Bestimmung übergeben, das sowohl optisch als auch funktional überzeugt. In enger Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Bauhof und engagierten Bürgern entstand ein Ort der Begegnung, der das Ortsbild aufwertet und zugleich das soziale Miteinander stärkt.
Der neue Mühlenplatz lädt nicht nur zum Verweilen ein, sondern bietet mit Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten und offenem Raum für Begegnungen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Jung und Alt, für Einheimische und Gäste. Verwendung fanden auch alte Mühlensteine aus Sandstein, die vor der Umgestaltung auf dem Platz lagen. Auffällig ist auch ein mächtiger Sandstein mit dem eingearbeiteten Logo der 800 Jahr-Feier sowie ein Brunnen, ebenfalls aus dem vorhandenem Sandstein ausgearbeitet.
Besucher sind vom neuen Platz begeistert
Bürgermeister Matthias Litterst dankte insbesondere dem Bauhofleiter Dominik Schätzle, dem Dörlinbacher Unternehmer Pascal Schätzle und dem Steinmetz Stefan Busch für ihr großes Engagement sowie allen Bürgern und Firmen, die sich bei dem Projekt unterstützend eingebracht hatten.
Nach dem offiziellen Teil mit dem Segen durch Pater Thomas feierte die Dorfgemeinschaft bei Würstchen vom Grill, Getränken, geselligem Beisammensein sowie Musik die gelungene Platzgestaltung. Die Elternschaft des Eltern-Kind-Turnens vom SV Dörlinbach sorgte mit frischen Waffeln auf Spendenbasis für süßen Genuss. Auch das eigens gebackene Jubiläumsbrot fand regen Absatz. „Der Mühlenplatz ist nicht nur ein schöner Blickfang, sondern vor allem ein Ort des Austauschs und des Zusammenkommens“, lautete das Fazit vieler Besucher.
Julia Zehnle durchschnitt das Band und spielte Querflöte
Ein besonderer Abend war das Fest für Julia Zehnle. Die Bürgermeisterstellvertreterin hatte nicht nur die Ehre, gemeinsam mit Litterst das Band durch zuschneiden, sie griff auch zur Querflöte. Denn gemeinsam mit ihrer Band Meilenstein umrahmte sie den Abend musikalisch.
Die Gruppe „Dörlinbacher Mädels“ ist fest im Ort verwurzelt, berichtet Zehnle unserer Redaktion. Obwohl die Mitglieder alle Anfang bis Mitte 30 sind, gibt es die Band bereits seit 25 Jahren, feiert also ebenfalls Jubiläum. „Es gab damals in der Grundschule noch Schülergottesdienste. Wer ein Instrument konnte, wurde miteinbezogen. Angefangen hat es mit Gitarre, Blockflöte und Keyboard“, erinnert sich Zehnle mit einem Lächeln im Gesicht. War man früher noch einfach die „Jugendgruppe“, haben sich die Mädchen im Laufe der Zeit zu einer echten Band entwickelt, die sich Jahre später den Namen „Meilenstein“ gab. „Ich weiß gar nicht mehr genau, wie der zustande kam“, berichtet Zehnle, gesteht aber ein, dass der Name sehr gut passt. Denn die Frauen werden heute für Taufen, Firmungen oder Hochzeiten gebucht – also zu Meilensteinen im Leben der Menschen. Und zu Meilensteinen in der Geschichte des Dorfs: Die Musikerinnen haben nämlich bereits beim Jubiläumsfest in der Kirche St. Johannes gespielt.
Band Meilenstein wollte gerne etwas zurückgeben
Heute ist Zehnle zwar die einzige, die noch im Dorf wohnt, dennoch wollte die Gruppe im Jubiläumsjahr etwas zurückgeben. Schließlich habe man eine tolle Kindheit im Ort verbracht. So haben die Frauen einen Baum für den Mühlenplatz gespendet, dessen Wurzeln – so wie ihre – fest verankert sein sollen. Dazu haben sie ein Schild mit dem Spruch „Im Baum des Lebens spielt der Wind in den Blättern die Melodie des Herzens“ angefertigt.
„Einen großen Dank“, so Zehnle, wollen die Mitglieder der Band an Priska und Anton Singler, den Eltern zwei Mitglieder, aussprechen. Nicht nur dürfen sie in deren Wintergarten proben, Anton Singler kümmere sich auch um die Technik, während Priska Singler die Organisation rund um Aufführungen übernehme.
Die Band mit Keyboard, Gitarre, Geige, Tenorflöte, Querflöte, Glockenspiel und Rhythmusinstrumenten, so Zehnle, habe ein Portfolio ein Liedern, die sie gerne spielen, sind aber auch für neues offen und „für jeden Anlass buchbar“. Bei der Einweihung des Mühlenplatzes spielten sie passend zum Anlass „Heimat“ von Johannes Oerding – und erhielten viel Applaus.
Eins der Gesichter des Dorfjubiläums
Julia Zehnle, hauptberuflich Hauptamtsleiterin in Ettenheim, ist in ihrem Heimatort sehr engagiert. Sie ist nicht nur Gemeinderätin und Littersts Stellvertreterin, sondern auch im CDU-Ortsverband sowie der Trachtenkapelle aktiv und ist Teil einiger Planungsgruppen fürs Jubiläum. So hat sie etwa das Sommernachtskino organisiert ebenso wie einen Graffiti-Workshop. Eine Gruppe von 10 Jugendlichen wird am Samstag, 19. Juli, von 10 bis 14 Uhr eine 7,4 Meter breite und 1,8 Meter hohe Leinwand zwischen der Feuerwehr und IK Griesbaum besprühen. „Es wird sehr schön werden“, kündigt Zehnle an. „Die Jugendlichen haben richtig tolle Entscheidungen getroffen.“ Doch wie bringt Zehnle all das unter einen Hut? „Ich habe große Bereitschaft, mich zu engagieren“ erklärt sie. Ihre Wochen seien – mit zeitlichem Vorlauf – gut strukturiert, Hobbies oder Projekte lege sie um die Termine herum. „Ich versuche, flexibel zu sein“. Sie sei dankbar, dass Freunde und Familie sie dabei unterstützen.