Auf der Freudenstädter Straße sollen nach der favorisierten Variante Parkscheiben zum Einsatz kommen. Foto: Braun

Das Parken im Unterdorf in Baiersbronn soll in Zukunft geordneter und übersichtlicher gestaltet werden. Ordnungsamtsleiter Marko Burkhardt stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die von der Firma dwd Ingenieur GmbH aus Fröhnd ausgearbeiteten Varianten vor.

Baiersbronn - Im März 2020 hatte die Firma den Auftrag zum Erstellen eines Parkraumkonzepts erhalten. Ziel des Konzepts ist es, neben der Neuordnung auch den vorhandenen Parkraum bestmöglich zu nutzen und einen überflüssigen Parksuchverkehr zu vermeiden.

Burkhardt erklärte anhand einer Präsentation, dass die ersten Untersuchungen abgeschlossen und die Problemzonen in Baiersbronn identifiziert worden seien. Die Firma habe sämtliche Parkflächen im Unterdorf untersucht und entsprechende Optimierungsvorschläge gemacht. Bereits bei den Vorberatungen im Technischen Ausschuss wurden die Varianten drei und vier favorisiert, die sich nur geringfügig unterscheiden würden.

Der Unterschied liege im Parken auf der Freudenstädter Straße, für die – je nach Variante – Parkschein- oder Parkscheibenregelungen vorgeschlagen würden, so Burkhardt. Nun solle entschieden werden, mit welcher Variante weitergearbeitet werde.

Die Variante vier sieht vor, dass im Zentrum rund um den Rosenplatz, in der Forbachstraße und auf dem Wilhelm-Münster-Platz nur maximal zwei Stunden mit Parkschein geparkt werden darf, auf der Freudenstädter Straße kann für die gleiche Parkdauer mit einer Parkscheibe das Auto abgestellt werden. In den umliegenden Gebieten könnte zunächst kostenfrei geparkt werden.

Gemeinsam nachguten Lösungen gesucht

"Wir haben in enger Abstimmung mit dem Vorstandsteam des Handels- und Gewerbevereins nach guten Lösungen gesucht", sagte Burkhardt. Dabei sei auch der Wunsch nach einer sogenannten "Brötchentaste" geäußert worden. Diese ermögliche kostenfreies Parken für eine halbe Stunde, um etwa kurze Erledigungen zu machen. Der HGV habe einer Höchstparkdauer von zwei Stunden zugestimmt, und auch eine Anpassung der Tarife werde positiv gesehen. Die privaten Parkplätze vor den beiden Banken könnten nach Abstimmung ebenfalls in das Konzept eingebunden und damit einheitlich bewirtschaftet werden. "Dann wäre ein zusätzlicher Parkscheinautomat notwendig", erklärte der Ordnungsamtsleiter. Auf Nachfrage erklärte die Bezirksbeiratsvorsitzende von Baiersbronn, Sabine Finkbeiner, dass sich das Gremium mehrheitlich für die Variante vier ausgesprochen habe.

Gemeinderat Ingo Christein (CDU) regte an, die Parkdauer auf der Freudenstädter Straße auf eine Stunde zu begrenzen, um ein Dauerparken durch Weiterdrehen der Parkscheibe zu unterbinden. Außerdem schlug er vor, den Parkplatz vor dem Schwimmbad neu zu markieren, da die aktuelle Stellplatzbreite mit zwei Metern nicht mehr zeitgemäß sei. Bürgermeister Michael Ruf teilte mit, dass beabsichtigt sei, den Schwimmbadparkplatz zu sanieren, und wies darauf hin, dass ein Weiterdrehen von Parkscheiben geahndet werde. Der Festplatz Aue befinde sich im Gemeindeeigentum und solle während der Gartenschau auch als bewirtschafteter Parkplatz genutzt werden. Damit ging er auf eine Frage von Fritz Kalmbach (CDU) ein, der wildes Parken befürchtete.

Gerhard Gaiser (SPD) betonte, dass es wichtig sei, ein attraktives Parkraumkonzept in Baiersbronn anzubieten. Ihm fehle aber ein Ladesäulenkonzept, da die E-Mobilität in Zukunft deutlich zunehme. "Es ist beabsichtigt, durch die Gemeindewerke neue Ladesäulen zu errichten, insgesamt werden wir das in den nächsten Monaten noch klären", antwortete Ruf.

Ludwig Wäckers (BUB) sprach sich im Zusammenhang mit den Ladesäulen für Gespräche mit den Supermärkten aus. Ziel sollte es sein, ein einheitliches Ladesäulenangebot zu schaffen. Georg Klumpp (FDP/UBL) erklärte im Namen des HGV, dass dieser sich mit der Variante vier anfreunden könne, da diese zeitlich schnell umgesetzt werden könne. Sollte die Bewirtschaftung auf der Freudenstädter Straße mit Parkscheibe nicht funktionieren, sei eine Umrüstung auf einen Parkscheinautomaten jederzeit möglich, meinte Klumpp.

Einstimmig sprach sich das Gremium für die Weiterverfolgung der Variante vier aus und beauftragte die Verwaltung, die nächsten Schritte für die Umsetzung einzuleiten.