Reyna auf einem Konzert in Frankfurt im Rahmen ihrer Deutschlandtour. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Verena Köder studiert in Trossingen Musik – unter dem Namen "Reyna" gab sie Konzerte in 14 Großstädten

Von Julia Klebitz

u  "Ein Fan hat mir den Druck von Plakaten gesponsert", verrät Verena Köder. In vielen deutschen Großstädten waren diese Plakate jetzt zu sehen. Sie kündigten den Auftritt von Verena, mit Künstlernamen "Reyna", in Clubs und Bars an. Die 26- Jährige ist Singer-Songwriterin. In Trossingen studiert sie Musik und deutschlandweit, vielleicht sogar irgendwann einmal weltweit, will sie damit ihr Geld verdienen.

"Musik ist einfach mein Leben", sagt sie. Ein Satz, den tausende aufstrebende Jungmusiker irgendwann einmal mit viel Theatralik aussprechen. Mit ihren Jungs oder Mädels treffen sie sich in Papas Garage, lassen es ordentlich krachen, schreiben spannende Songs. Manche schaffen es von heute auf morgen ganz nach oben in die Charts. Die meisten nur kurz, viele gar nicht.

Reyna’s Karriere verläuft anders, sie ist harte Arbeit, auch weil sie bisher alles alleine mit ihrer Schwester managt. Und anders wirkt es aus dem Mund der zarten Musikerin mit dem Soul in der Stimme auch, wenn sie sagt: "Musik ist mein Leben" – irgendwie bewusster.

Verena spielt Klavier, singt, komponiert, textet und zwischendurch schauspielert sie. Sie studiert an einer der renommiertesten deutschen Hochschulen für Musik. Ihren eigenen Stil entdeckte sie dort: Puren akustischen Pop mit Elementen von Jazz, Rock und Soul. Der Fokus liegt auf ihrer Stimme, nicht auf elektronischem Beiwerk. Das Klangbett für ihren Gesang liefert Reyna auf dem Klavier selbst. "Natürlich, charmant und ausdrucksstark zugleich klingen", das ist Reyna’s Ziel.

"Während des Studiums habe ich mein erstes Popmusikprojekt gegründet", erzählt Verena. Mit ihrem damaligen Gesangspartner Stephan Willing präsentierte sie als "Face of Vision" eigene Stücke bei unzähligen kleinen Konzerten im Raum Trossingen, Villingen-Schwenningen und Rottweil. Auch einige große Auftritte gelangen der jungen Sängerin schon früh: "Wir durften als Vorgruppe von Fools Garden auftreten und haben ›Lemon Tree‹ sogar mit der Band gemeinsam ge- sungen". Der Song "Do You Know Me" der Studenten lief anschließend mehrere Wochen bei einem Ulmer Radiosender. Ein weiterer Karrierehöhepunkt war 2009 eine Hauptrolle im Musical "Gerwig" in Triberg. Als "Reyna" gewinnt Verena seit Herbst 2010 immer wieder Musikwettbewerbe, spielt auf Messen und Firmenfeiern, 2011 war sie sogar im SWR-Fernsehen zu sehen.

Bisher läuft es gut mit der Karriere. Eigentlich sogar sehr gut. "Im April 2012 erschien mein erstes Album ›Purity‹ mit zwölf eigenen Titeln", erzählt Reyna. Im vergangenen Herbst hatte sie einen Plattenvertrag beim Label "Zeit-ART" unterschrieben. "Die Aufnahmen für das Album in den Bauer-Studios in Ludwigsburg waren sehr spannend", erinnert sich Verena. Ende August bis Mitte September reiste die Sängerin dann zusammen mit ihrer Schwester Cori durch die ganze Republik, gab Konzerte in 14 Städten und und hat dabei auch noch für den guten Zweck gesammelt. 967 Euro für Trinkwasserprojekte des gemeinnützigen Vereins Viva con Agua kamen zusammen. Unterwegs waren die beiden wie es sich gehört, in einem stilechten Tourbus. "Wir haben ein altes Festivalbanner umgedreht, auf der Rückseite mein Bild und die Tourdaten angebracht und das Ganze dann an unserem Wohnmobil befestigt", sagt Verena und lacht. Manchmal müsse man eben besonders kreativ sein.

Vor allem wenn es um die Musik geht, fällt Verena das Kreativsein nicht schwer. Ihre künstlerischen Talente sind vielfältig, ihr Wille etwas zu erreichen riesig. Zu unzähligen Auftritten, kommt das Managen ihrer Karriere und das Studium."Ich singe jeden Tag und spiele Klavier - oft mehrere Stunden, das gibt mir so viel!", sagt Verena. "Wenn ich krank bin, werde ich schon mal unausstehlich, bis ich wieder singen kann." Die Arbeit als Musikerin und Studentin sei anstrengend. Vielleicht aber, so hofft die 26-Jährige, verläuft ihre Karriere nachhaltiger, persönlicher und irgendwie auch mit mehr Wiedererkennungseffekt, als die der vielen Jungmusiker, die auf eine kurzzeitige Trendwelle im Musikbusiness setzen. Der nächste Erfolg zumindest kündigt sich gerade an: Zusammen mit ihrer Schwester hat es Reyna in die Top 5 eines Radiowettbewerbs geschafft, bei dem Familienmitglieder gemeinsam Musik machen. Gewinnen die Beiden, dürfen sie mit Stefanie Heinzmann auftreten.

Weitere Informationen: www.reyna-music.com